Ukraine-Krieg

Wolodymyr Selenskij bittet in Deutschland um Kampfjets

Olaf Scholz und Wolodymyr Selenskij üben in Berlin den Gleichschritt.
Olaf Scholz und Wolodymyr Selenskij üben in Berlin den Gleichschritt. IMAGO/Christian Spicker
  • Drucken

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij zeigte sich bei seinem Besuch in Berlin versöhnlich. Am Samstag kündigte Deutschland ein milliardenschweres Waffenpaket an.

Berlin. Die Berliner wurden am Sonntagmorgen vom Rattern der Hubschrauber über ihren Köpfen geweckt. Das Regierungsviertel der Stadt hatte sich in eine Sicherheitszone verwandelt, deren Stufe immer höher wurde, je näher es an Schloss Bellevue und das Bundeskanzleramt ging. Dort trat in schwarzem Pullover und olivgrüner Hose der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskij, auf. Kurz zuvor wurde ihm aus Moskau wieder einmal mit der Ermordung gedroht. Selenskijs Mission in Berlin: Deutschland Danke sagen – und Waffen für eine Großoffensive in seiner Heimat bekommen.

Es war der erste Besuch des Ukrainers seit Kriegsbeginn, und er sollte vor allem zeigen, wie weit Deutschland sich im vergangenen Jahr bewegt hat. Erst traf Selenskij den deutschen Bundespräsidenten, Walter Steinmeier (SPD), der in Kiew früher nicht willkommen war, weil ihm dort seine engen Bande in den Kreml übel genommen wurden. Dann setzte er sich mit dem Kanzler, Olaf Scholz (SPD), zusammen, den die Ukrainer öffentlich bekniet hatten, schneller bessere Waffen zu schicken. Am Sonntagvormittag war das alles vergessen. „Danke Olaf, danke Deutschland für jede Mutter, jedes Kind, das Sie gerettet haben“, sagte Selenskij. Deutschland sei ein „wahrer Freund“, schrieb er in Steinmeiers Gästebuch.

Selenskij: „Kampfjetkoalition“

Es wurde weniger gelacht und umarmt als noch bei Selenskijs Besuch in Rom in den Tagen zuvor. Scholz empfing seinen Gast in norddeutscher Nüchternheit. Dieser brachte vor allem eine Botschaft mit: Deutschland mag gezögert haben, heute ist es nach den USA der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine – auch militärisch.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.