Geburtstag

Seit 65 Jahren isst man Ravioli aus der Dose

Pro Produktionstag laufen 170.000 Dosen vom Band.
Pro Produktionstag laufen 170.000 Dosen vom Band.(c) IMAGO/snowfieldphotography (IMAGO/Ralf Ibing)
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Am 14. Mai 1958 ging die erste Dose mit Ravioli in Deutschland vom Band. Eine kleine Revolution mit Nachwehen bis heute.

Schon im 15. Jahrhundert wurden die kleinen viereckigen Teigtaschen in den Tiefen Italiens zubereitet, damals noch aufwendig per Hand. Man ahnte noch nichts von dem späteren schnellen Futter aus der Dose, in Tomatensauce, verzehrfertig. Die Antwort der Industrie auf die steigende Nachfrage nach italienischen Gerichten in Deutschland, nach dem beginnenden Tourismus nach Italien. Das war in den Fünfzigerjahren. 

Am 14. Mai 1958 ging die erste Dose Ravioli im Maggi-Werk in Singen am Bodensee vom Band. Maggi sei der erste Anbieter von Dosenravioli in Deutschland gewesen, erklärt eine Nestlé-Sprecherin gegenüber der APA, und die "Ravioli in Tomatensauce“ das erste Fertiggericht von Maggi gewesen. Eine kleine Revolution, insbesondere für Hausfrauen. Neben Dosenravioli halfen vor allem Tiefkühlprodukte den Frauen, sich vom Rollenbild zu lösen. Ihr Hoch erlebten Fertiggerichte in den 1980er- und 1990er-Jahren, man konnte tagsüber arbeiten und der Familie trotzdem abends etwas Warmes servieren. Konserven waren zudem auch ohne Kühlung haltbar.

Seit 65 Jahren kommen also die Maggi-Dosenravioli mittlerweile vom Maggi-Werk am Bodensee. Der Lebensmittelproduzent gehört mittlerweile zu Nestlé. Pro Produktionstag laufen 170.000 Dosen vom Band, in sieben Varianten. Gefüllt sind die Teigtaschen etwa mit einer Mischung aus Schweinefleisch und Rind oder Gemüse. Rund 36 Millionen Dosen Ravioli hat Maggi im vergangenen Jahr insgesamt produziert. Besonders hoch war die Nachfrage laut Nestlé im Corona-Jahr 2020.

Wachsende Nachfrage 

Bis heute steigt die Nachfrage nach Fertigprodukten weiter an. Selbst Lebensmittelskandale tun dem keinen Abbruch. Vor zehn Jahren hatte ein großer Skandal für Schlagzeilen gesorgt, bei dem Händler europaweit im großen Stil Pferdefleisch als Rindfleisch verkauft hatten. Es landete vor allem in Fertigprodukten. Eine Zurückhaltung im Konsum war laut einer GfK-Studie aus dem Jahr 2014 nur kurz ersichtlich.

Der Trend lasse sich das der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie zufolge mit soziodemografischen Trends wie der steigenden Zahl kleinerer Haushalte und einer höheren Erwerbstätigenquote erklären. Der Trend hin zu Haushalten mit bis zu zwei Personen werde laut Prognosen des Statistischen Bundesamts auch in Zukunft eine Rolle spielen.

(APA/red)

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