In zwei Wochen entscheidet sich das Rennen um das Präsidentenamt in der Türkei zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan und Kemal Kılıçdaroğlu. Es wird ein harter Wahlkampf erwartet, bei dem der Verlierer von Sonntag, Sinan Oğan, zum Königsmacher werden könnte.
Nach dem knappen Ausgang der türkischen Präsidentenwahl am Sonntag bereitet sich das Land auf die Stichwahl zwischen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan und seinem Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu am 28. Mai vor. Die Wahlbehörde in Ankara bestätigte am Montagnachmittag, dass keiner der beiden Kandidaten die nötigen 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu, was in den nächsten zwei Wochen zu erwarten ist.
Warum müssen die Türken noch einmal wählen?
In der Türkei braucht ein Präsidentschaftskandidat im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen zum Sieg. Weder Erdoğan (49,42 Prozent) noch Kılıçdaroğlu (44,95 Prozent) erreichten diese Marke am Sonntag. Für diesen Fall sieht das Gesetz eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten vor, die zwei Wochen nach dem ersten Wahltag stattfindet. Dies wird die erste Stichwahl bei einer türkischen Präsidentenwahl sein. Der dritte Kandidat, der Rechtsnationalist Sinan Oğan, kam am Sonntag auf 5,2 Prozent und scheidet aus. Ein vierter Kandidat, Muharrem Ince, hatte seine Bewerbung schon vor Sonntag zurückgezogen.