Die Wiener Kryptoplattform gründet neuen Geschäftsbereich, der eine KI-gesteuerte Vermögensverwaltung anbieten soll.
Wien. Immer mehr Menschen wollen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen und trauen sich inzwischen auch an die Börse. Manche greifen sogar zu hochriskanten Anlagen wie Kryptowährungen. Im Jahr 2021 war ein förmlicher Krypto-Boom entstanden, von dem Bitpanda erheblich profitiert. Das Wiener Fintech generierte damals fast eine halbe Milliarde Euro Umsatz. Doch ausruhe konnte sich das Unternehmen nicht. Während Bitcoin 2021 in der Spitze noch mehr als 56.000 Euro wert war, stürzte der Kurs im darauffolgenden Jahr auf fast ein Viertel ein. Bitpanda reagierte 2022 mit einer Kündigungswelle und einem dramatischen Sparkurs.
Spätestens seitdem versucht das Unternehmen, sich breiter aufzustellen und bietet inzwischen White-Label-Lösungen für Firmenkunden an – unter anderem mit Partnern wie Visa und der Cloud-Banking-Plattform Mambu im Hintergrund. So plant beispielsweise die Raiffeisen Niederösterreich-Wien, die Lösung von Bitpanda in ihr Portal Elba zu integrieren. Auch die deutsche Neobank N26, das französische Fintech Lydia, die britische Plattform Plum und die italienische Digitalbank Hype arbeiten mit Bitpanda zusammen.
»„Heute sind persönliche Vermögensverwalter nur etwas für reiche Personen“«
Eric Demuth
KI-Berater soll Strategien und Analysen liefern
Nun will das Finanzunternehmen einen eigenen Sektor für Künstliche Intelligenz (KI) gründen und investiert dafür zehn Millionen US-Dollar (rund 9,2 Mio. Euro). Der neue Bereich „Bitpanda.ai“ soll das Investieren mittels eines personalisierbaren, KI-gestützten Vermögensverwalters anbieten.
Investieren sei in der Vergangenheit „nur etwas für wohlhabende Menschen“ gewesen, sagt Bitpanda-Gründer und Vorstand Eric Demuth. Die Blockchain-Technologie habe Investieren aber für jeden zugänglich gemacht. „Heute sind persönliche Vermögensverwalter nur etwas für reiche Personen“, sagt der deutsche Unternehmer. Mittels KI will Demuth die Vermögensverwaltung in der Breite anbieten. Das Angebot soll Finanzprodukte wie personalisierte Anlageideen, automatisierte Portfoliostrategien und Marktanalysen sein.