Nach dem schmutzigen Prozessspektakel mit seiner Ex-Frau Amber Heard ist Jonnny Depp in Cannes zum ersten Mal wieder auf der großen Leinwand zu sehen. Der Festivalboss musste sich dafür verteidigen.
Für Johnny Depp geht es wieder aufwärts: Der Schauspieler hatte durch das schmutzige Prozessspektakel mit seiner Ex-Frau Amber Heard im vergangenen Jahr Rollen und Werbedeals verloren. Nun feiert er seine Rückkehr: Mit Dior habe er einen Werbevertrag für Männerparfums abgeschlossen, der ihm 20 Millionen US-Dollar einbringen soll, berichtete das Hollywood-Branchenblatt „Variety“. Und beim illustren Filmfestival Cannes feiert er seine Rückkehr auf die Leinwand: In französischen Historienfilm „Jeanne du Barry" über die Geliebte des französischen Königs spielt er den Monarchen Ludwig XV. Regisseurin und Hauptdarstellerin ist die Französin Maïwenn, die jüngst Schlagzeilen gemacht hatte, weil sie den Journalisten Edwy Plenel angespuckt hat. Plenel hatte aufgedeckt, dass mehrere Frauen Maïwenns Ex-Mann, den französischen Regisseur Luc Besson der Vergewaltigung beschuldigen.
Ihr Film „Jeanne du Barry“ eröffnet die Filmfestspiele am Dienstagabend und läuft außerhalb des Wettbewerbs. Dass einer von Depps Filmen so prominent vorkommt, ist umstritten. Festivalboss Thierry Fremaux verteidigte seine Entscheidung bei einer Pressekonferenz am Montag: „In meinem Leben gibt es eine Regel: Ich glaube an die Freiheit des Denkens, des Sprechens und des Agierens innerhalb des Gesetzes“, sagte er. Man habe die Entscheidung anhand von Maïwenn Films getroffen.
Österreich im Wettbewerb von Cannes vertreten
Im Wettbewerb vertreten ist auch die österreichische Filmemacherin Jessica Hausner mit dem Psychodrama "Club Zero" über eine manipulative Lehrerin, ebenso wie Ken Loach, Nanni Moretti oder Wim Wenders mit ihren neuen Filmen. Insgesamt sind sieben der 21 Wettbewerbsbeiträge von Frauen – ein Rekord für das Festival. Wer die Goldene Palme bekommt, entscheidet sich dann am 27. Mai.
(APA/Red.)