Studie

Jeder Vierte in Österreich ist seit Pandemie einsamer

(c) Getty Images (Sean Gallup)
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Coronakrise und Teuerung wirken als Brandbeschleuniger in Bezug auf Einsamkeit. Jeder Vierte wünscht sich mehr Kontakte. Das ergab eine Sora-Studie im Auftrag von Caritas und Magenta.

Einsamkeit ist nicht erst seit der Coronakrise ein Phänomen in Österreich. Die Pandemie und Teuerungen erweisen sich in letzter Zeit aber als Brandbeschleuniger, warnte die Caritas am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Einer aktuellen Umfrage zufolge berichtete jede bzw. jeder Vierte von höherer Einsamkeit durch Corona. Auch Armut verschärfe die Lage: Jede bzw. jeder Dritte mit niedrigem Haushaltseinkommen schränke soziale Kontakte ein.

Im Rahmen des 2020 von Caritas, Magenta Telekom und der Kronen Zeitung initiierten Projekts "Plaudernetz" (Telefonnummer: 051776100) haben Freiwillige bereits 34.000 "Telefonate gegen Einsamkeit" geführt. Die Plattform wurde nun um eine App erweitert.

Sozialkontakte durch Teuerung einschränken müssen

"Einsamkeit ist ein Phänomen, dem wir als Gesellschaft dringend mehr Aufmerksamkeit widmen müssen", sagte Caritas-Direktor der Wiener Erzdiözese Klaus Schwertner. Er verwies unter anderem auf die Niederlande oder Großbritannien, wo sich die Politik bereits mit der Thematik beschäftigt. Die Mehrheit sah das ebenso, wie sich bei der Umfrage herausstellte. 53 Prozent sind überzeugt, dass die Politik mehr Maßnahmen gegen Einsamkeit setzen sollte.

Im Rahmen der aktuellen Studie, bei der bundesweit mehr als 1000 Menschen von dem Sozialforschungsinstitut Sora befragt wurden, hatten 17 Prozent angegeben, dass sie Sozialkontakte durch die Preisanstiege einschränken mussten. Besonders betroffen sind Personen mit einem Haushaltseinkommen bis 1500 Euro: Da musste mehr als ein Drittel die Kontakte herunterfahren.

Insgesamt fühle sich ein Viertel aufgrund der Corona Pandemie einsamer. Jeder Vierte wünscht sich mehr soziale Kontakte. Jeder Zweite sieht Einsamkeit als Tabuthema.

(APA)

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