Quergeschrieben

Haben Sie heute schon Herbert Kickl verharmlost?

FPÖ-Chef Herbert Kickl.
FPÖ-Chef Herbert Kickl.(c) Reuters
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Seit Jahrzehnten warnen politische Gegner, Medien, Künstler erfolglos vor der FPÖ. Noch mehr Empörung wird auch nicht helfen. Eine Replik auf die Replik.

Seltsam, wie schnell man derzeit in Debatten über Politik einen Punkt erreichen kann, an dem jeder verbindliche Austausch unmöglich wird. Kaum hat das Gegenüber einen Dissens festgestellt, fliegen einem schon die Beleidigungen um die Ohren. Brauchte es nicht ein wenig mehr Grund, um aus einer Meinungsverschiedenheit einen verbalen Waffengang zu machen?

Ich sei „apolitisch und geschichtsvergessen“, schreibt der Schriftsteller und Reisejournalist Martin Amanshauser in einer Replik auf meinen Kommentar vor einer Woche („Moralpredigten werden einen Wahlsieg der FPÖ nicht verhindern“), in dem ich die Angstlust im Umgang mit den Freiheitlichen thematisiert hatte. Deshalb gehöre ich nach Ansicht des Autors zu den hemdsärmeligen „Kickl-Verharmlosern“ und werde Mitschuld tragen, wenn in Österreich bald ungarische Verhältnisse herrschen. Den letzten Absatz von Amanshausers Kommentar habe ich inhaltlich nicht verstanden; wahrscheinlich bin ich dafür zu apolitisch: „Schwaigers Meinungsspektrum liegt da zwischen Kickls 30-Prozent-Umfragewert und jenen für Demokratiezerstörung nötigen 40 Prozent. Dort, wo sie sich argumentativ befindet, stehen in Ungarn einstige Kritiker Orbáns längst auf verlorenem Posten. Inzwischen sind sie Mitläufer.“ Was kann damit gemeint sein? Für sachdienliche Hinweise wäre ich dankbar.

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