Dreifaltigkeitsikone

Putin dankt russisch-orthodoxer Kirche für Kriegs-Unterstützung mit historischer Geste

Archivbild der Dreifaltigkeitsikone aus dem Jahr 2007 in der Moskauer Tretjakow-Galerie.
Archivbild der Dreifaltigkeitsikone aus dem Jahr 2007 in der Moskauer Tretjakow-Galerie.APA/AFP/NATALIA KOLESNIKOVA
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Die Dreifaltigkeitsikone des Malers Andrei Rubljow von 1411 zählt zu den meistverehrten Bildern der Orthodoxie. Sie geht nun in den Besitz der Kirche über.

Kreml-Chef Wladimir Putin hat die berühmte Dreifaltigkeitsikone an die russisch-orthodoxe Kirche übergeben. Der russische Präsident habe diese Entscheidung "als Reaktion auf zahlreiche Anfragen orthodoxer Gläubiger" getroffen, teilte das Moskauer Patriarchat laut Kathpress am Montag mit. Die Ikone des Malers Andrei Rubljow von 1411 gilt in Russland als wertvollstes und meistverehrtes Kunstwerk seiner Art.

Die Übergabe der Dreifaltigkeitsikone erfolgte vor dem Hintergrund, dass Kirchenoberhaupt Patriarch Kyrill I. Putins Angriffskrieg auf die Ukraine befürwortet und die Gläubigen aufgefordert hat, die Offensive zu unterstützen. Das Moskauer Patriarchat gab bekannt, dass die Ikone ein Jahr lang in der Christus-Erlöser-Kathedrale in Moskau ausgestellt wird, bevor sie an ihren Ursprungsort, das heutige Dreifaltigkeitskloster in Sergijew Possad, zurückkehren werde.

Vermutlich malte Rubljow das Meisterwerk für das Kloster in der Stadt 80 Kilometer nördlich von Moskau. Nach der Revolution von 1917 wurde die Ikone 1929 in die Tretjakow-Galerie in Moskau überführt. Anlässlich der 600-Jahr-Feiern des Dreifaltigkeitsklosters im Sommer 2022 kehrte das Bildnis erstmals wieder für einige Tage nach Sergijew Possad zurück.

Kritik an Transport der Ikone

Die Leihgabe war vor allem von Wissenschaftlern und Kunstexperten kritisiert worden. Insbesondere die zweitägige Übertragung der Ikone in einer speziellen Vitrine zur Verehrung durch die Gläubigen löste Diskussionen aus: Fachleute sprachen sich aufgrund der erwarteten Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie der Erschütterungen beim Transport vehement dagegen aus, Geistliche hingegen für den ständigen Verbleib des heiligen Gemäldes im Kloster. Eine Untersuchung nach Rückkehr der Ikone in die Galerie zeigte, dass keine Schäden entstanden sein dürften.

Die Dreifaltigkeitsikone zählt zu den meistverehrten Bildern der Orthodoxie. Das der Moskauer Schule zugehörige mittelalterliche Bildnis zeigt drei Engel, die in der Genesis-Erzählung der Bibel als Gäste Abrahams an einem Tisch sitzen, in der orthodoxen Tradition Sinnbild der Dreifaltigkeit.

(APA)

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