Analyse

Kinschal: Spektakuläre Erfolge der ukrainischen Flugabwehr mit allerhand Zweifeln

A missile strike in Kyiv
Feuerbahnen von Raketen und Explosionen am Himmel über Kiew in der Nacht auf Dienstag. Glaubt man den Lageberichten aus Kiew, ist der Schutzschirm über der Hauptstadt kaum noch zu durchdringen.REUTERS
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Die Verteidiger überraschen mit enorm hohen Abschussquoten und sollen zuletzt sogar sechs Hyperschallraketen Typ Kinschal in bloß einer Nacht zerstört haben, die bisher als unbekämpfbar galten. Hat man technisch so stark dazugelernt – oder ist das Propaganda?

Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und mehrfacher Boxweltmeister im Schwergewicht, misst fast zwei Meter. Vor Tagen zeigten ihn Bilder im Garten eines wissenschaftlichen Forschungsinstituts in Kiew vor Resten weitreichender russischer Raketen und Marschflugkörper. Ein angesengt wirkendes Metallobjekt etwa in Form einer riesigen Patrone, vielleicht 40 Zentimeter dick, reicht ihm bis zur Brust.

Das Ding beweise einen „historischen Erfolg“ der ukrainischen Flugabwehr, heißt es: Denn erstmals sei es gelungen, eine russische Hyperschallrakete vom Typ Kinschal (Dolch) abzuschießen – mit einer Rakete des bereits klassischen Typs US-Typs Patriot.

Das Objekt neben Klitschko fiel demnach schon Ende vorvoriger Woche auf ein Sportfeld. Russland macht sehr viel Aufhebens über diese 2017 eingeführten, auch nuklear bestückbaren Waffen, die von Flugzeugen aus starten, mit etwa Mach 10 (ca. 12.000 km/h) bis zu 2000 Kilometer weit fliegen und ob ihrer Geschwindigkeit als nicht bekämpfbar gelten, zumal sie in gewissem Ausmaß Störmanöver fliegen.

Kyiv Mayor Klitschko shows a Kh-47 Kinzhal Russian hypersonic missile warhead in Kyiv.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko vor dem mutmaßlichen Gefechtskopf einer Kh-47 Kintschal-Rakete der Russen (li. aufrecht stehend).REUTERS

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