Analyse

Managementfehler führten zu mehr Insolvenzen als Pandemie

APA/Bernd Weißbrod
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2022 meldeten in Wien rund 1.710 Unternehmen Insolvenz an. Hauptgründe dafür sind Planungsschwächen, fehlerhaftes Controlling und schlechte Kostenstruktur in Unternehmen.

Managementfehler waren 2022 für drei von zehn Insolvenzen in Österreichs Unternehmen verantwortlich, teilte der KSV1870 in einer Aussendung mit. Dabei waren Planungsschwächen und fehlerhaftes Controlling sowie schlechte Kostenstruktur innerhalb der Organisation die größten Problemfelder. Knapp dahinter reihen sich unvorhergesehene Umstände wie Krankheit, Naturkatastrophen oder speziell die Pandemie als Pleiten-Auslöser.

Mehr als jede fünfte Zahlungsfähigkeit bei 2.200 Unternehmensinsolvenzen sei auf die Coronapandemie zurückzuführen. In Salzburg, Vorarlberg und Niederösterreich machte sie sogar je rund ein Drittel der Insolvenzen aus. Karl-Heinz Götze, Insolvenzleiter beim KSV1870, wies in der Aussendung darauf hin, dass Managementfehler zu mehr Insolvenzen geführt haben als die Pandemie.

Seltener mit persönlichem Verschulden zu begründen

Zu einem weiteren Fünftel der Insolvenzen trugen Gründungsfehler bei, wie beispielsweise fehlendes branchenspezifisches Wissen und betriebswirtschaftliche Unerfahrenheit, zu wenig Kapital oder das "Fehlen jedweder Eignung ein Unternehmen zu führen".

Bei 12,2 Prozent der Insolvenzen war vergangenes Jahr persönliches Verschulden die Ursache, 2021 waren es noch 14,8 Prozent. Die häufigste Ursache in dieser Kategorie war die Vernachlässigung der Geschäftsführung. Strafbare Handlungen gingen 2022 im Vorjahresvergleich hingegen von 6,9 Prozent auf 4 Prozent zurück.

(APA/ere)

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