Gemeinnützige Stiftungen sind in Österreich nach wie vor die Ausnahme. Es gibt jedoch Wege, sich philanthropisch zu betätigen, ohne gleich eine eigene Stiftung zu gründen. Kritik an „Tue Gutes und rede darüber“ wird trotzdem laut.
Bill Gates, Warren Buffett und Jeff Bezos. Diese drei Männer haben mehr gemein, als nur sehr viel Geld – sie sind ausgewiesene Philanthropen. Seit mehr als 22 Jahren besteht die Stiftung der Familie Gates, in den Jahren vor der globalen Covid-Pandemie wurden der Stiftung von dem mittlerweile geschiedenen Ehepaar jährlich sechs Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt, seit 2022 sind es neun Millionen US-Dollar pro Jahr. Die wichtigsten Ziele der Stiftung beruhen darauf, weitere Pandemien zu verhindern, die Kindersterblichkeit zu reduzieren und die Ernährungssicherheit zu verbessern. Die Gates-Stiftung gilt als das beste Beispiel dafür, wie philanthropische Stiftungen einen Unterschied bewirken können. Denn in Zeiten, in denen öffentliche Mittel knapp sind und staatliche Einrichtungen immer stärker unter Druck geraten, sind Philanthropie und Stiftungen wichtiger denn je. Sie bieten Menschen die Möglichkeit, aktiv bei Veränderungen mitzuhelfen, die weit über ihr eigenes Leben hinausgehen. Und die Reichsten der Reichen fühlen sich auch dafür verantwortlich. In dem jüngsten Milliardärsreport der UBS kommt die größte Vermögensverwaltungsbank der Welt zu dem Schluss, dass sich 95 Prozent der von ihr betreuten Milliardäre in der Verantwortung sehen, ökologische und gesellschaftliche Probleme anzupacken. Mehr als zwei Drittel der Ultrareichen fühlen sich verpflichtet, dabei eine Vorreiterrolle zu übernehmen, und sind bereit, dazu auch eigene Ressourcen einzusetzen.