Champions League

Champions League-Finale: Der Jubelschrei von Inter Mailand

FC Internazionale v AC Milan - UEFA Champions League Players of FC Internazionale celebrate the victory at the end of th
FC Internazionale v AC Milan - UEFA Champions League Players of FC Internazionale celebrate the victory at the end of thIMAGO/Nicolo Campo
  • Drucken

2010 gewann Inter Mailand als bis dato letzte italienischen Mannschaft die Königsklasse, 2023 stehen die „Nerazzurri“ wiede rim Endspiel. Trainer Simone Inzaghi schwärmt, die Metropole staunt - die Mailänder wollen jetzt freilich auch den vierten Titel gewinnen.

Hand aufs Herz: Wer hätte zu Saisonbeginn gedacht, dass Inter Mailand ins Finale der Champions League einzieht? Nur eingefleischte Fans, Träumer, unverbesserliche Optimisten. Aber, es wurde traumhafte Wirklichkeit: Inter Mailand darf 13 Jahre nach dem letzten Triumph wieder vom Titel in der Fußball-Champions-League träumen.

Mit dem 1:0 am Dienstag gegen den Stadtrivalen AC Milan stieg das Team von Coach Simone Inzaghi souverän mit einem Gesamtscore von 3:0 ins Endspiel auf. "Das Halbfinale in einem Derby auf diese Weise zu gewinnen, ist unheimlich befriedigend. Ich kann die Spieler nur loben", sagte Inzaghi, dessen Elf am 10. Juni im Finale auf Real Madrid oder Manchester City trifft.

„Wir fahren nach Istanbul!", skandierten die Inter-Fans nach dem Rückspiel stolz. In der türkischen Metropole bestreiten die Nerazzurri ihr insgesamt sechstes Endspiel um die europäische Vereinskrone, der vierte Triumph in der Königsklasse ist das Ziel. Der letzte gelang 2010, der Trainer hieß damals Jose Mourinho.

Inzaghi: „Wir haben an uns geglaubt"

In dessen Fußstapfen will Inzaghi nun treten. Der 47-Jährige stand vor einem Monat nach einer Reihe von durchwachsenen Ergebnissen noch in der Kritik. Doch nach acht Pflichtspielsiegen in Serie und den Finaleinzügen in der Champions League und der Coppa Italia hat sich das Blatt gewendet. "Wir haben immer daran geglaubt und haben eine außergewöhnliche Serie", erklärte der Trainer.

Die derzeit bestechende Form des Tabellen-Dritten in der Serie A basiert auf einer soliden Defensive. In den jüngsten acht Spielen kassierte Inter nur drei Gegentore und spielte sechs Mal zu null. Gegen Milan konnte sich Inzaghi zudem einmal mehr auf die Qualitäten seines Torjägers Lautaro Martinez verlassen, der dem Erzrivalen mit seinem Treffer endgültig den Garaus machte. Es war das sechste Tor des Argentiniers in den letzten sechs Spielen. Der Weltmeister, der am Wochenende geheiratet hatte, lobte den Teamgeist. "Ich habe das bei der WM erlebt, das ist wichtig. Wenn man eine geschlossene Gruppe hat, sind die Dinge einfacher."

Zu spüren bekamen dies nun die Rossoneri. "Wir haben seit Jänner vier Derbys gespielt und alle vier gewonnen", war Inzaghi stolz. Dieses Kunststück war Inter zuletzt vor fast 50 Jahren in der Saison 1973/74 gelungen. Dementsprechend niedergeschlagen war man im Milan-Lager. "Der Unterschied war offensichtlich", meinte Vereinslegende Paolo Maldini. Mit Inter sei man derzeit nicht auf Augenhöhe.

Schwung für die Serie A

"Es ist klar, dass wir vom Finale geträumt haben und unseren Rivalen schlagen wollten", erklärte AC-Trainer Stefano Pioli. "Aber wir müssen uns nun auf die Meisterschaft konzentrieren. Die wirkliche Enttäuschung wäre, nächstes Jahr nicht in der Champions League zu spielen." Die Pioli-Truppe hat in den letzten sieben Serie-A-Partien nur zwei Siege errungen und weist drei Runden vor Schluss vier Zähler Rückstand auf den für die Champions League wichtigen vierten Platz auf.

Inzaghi hat da wesentlich angenehmere Sorgen. Auf die Frage, ob er im Finale lieber gegen Manchester oder Real spielen würde, antwortete er nur: "Es ist normal, dass man gegen City oder Real als Außenseiter antritt, aber der Fußball ist immer offen." Am Sonntag wartet zunächst in der Liga der frisch gebackene Meister Napoli. Am Mittwoch durften Inzaghis Spieler erst einmal durchschnaufen. "Ich habe ihnen einen Tag frei gegeben, weil wir das seit dem 1. April nicht mehr hatten."

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.