Twitter und Tesla

"Soros hasst die Menschheit": Antisemitismus-Vorwürfe gegen Elon Musk

Syndication: USA TODAY Elon Musk, CEO of Tesla and SpaceX, speaks during a South by Southwest panel in Austin in 2018. S
Syndication: USA TODAY Elon Musk, CEO of Tesla and SpaceX, speaks during a South by Southwest panel in Austin in 2018. S(c) IMAGO/USA TODAY Network (IMAGO/Suzanne Cordeiro)
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Investor George Soros hat seine Tesla-Aktien verkauft und sich damit den Zorn von Elon Musk zugezogen. Dieser verglich Soros mit dem Comic-Bösewicht Magneto und schrieb: „Er will die Struktur der Zivilisation zersetzen.“

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, der ihm gehört, hat der Milliardär Elon Musk gegen den Starinvestor und Holocaust-Überlebenden George Soros ausgeteilt: „Soros erinnert mich an Magento“, schrieb Musk am Dienstag. Nach dem Hinweis, der X-Men-Bösewicht Magneto sei ein Holocaust-Überlebender und Soros werde aufgrund seiner politischen Ansichten, die nicht jenen von Musk entsprechen, ständig attackiert, setzte der Milliardär nach: Der Investor wolle "die Struktur der Zivilisation zersetzen. Soros hasst die Menschheit", so Musk.

Hintergrund der Attacke dürfte sein, dass Soros' Investmentfirma komplett beim US-amerikanischen E-Auto-Bauer Tesla ausgestiegen ist und alle Aktien verkauft hat. Der Konzernchef von Tesla ist bekanntlich Musk.

Nun wird ihm Antisemitismus vorgeworfen. Israels Außenministerium kritisierte, Musks Äußerungen hätten einen „antisemitischen Beigeschmack“, und betonte, dass sie „umgehend eine Flut antisemitischer Verschwörungstheorien“ auf Twitter ausgelöst hätten. Der Vorsitzende der jüdischen Organisation ADL (Anti-Defamation League), Jonathan Greenblatt, kritisierte, Musks Wortwahl sei gefährlich. Sie ermutige Extremisten, die anti-jüdische Verschwörungstheorien ausheckten.

Musk: „Ich kann sagen, was ich will"

Musk wehrte sich in einem Interview des US-Wirtschaftssenders CNBC: „Wenn überhaupt, bin ich so etwas wie ein Prosemit", sagte er. Zugleich bekräftigte er seine Worte über Soros. „Ich denke, das stimmt. Das ist meine Meinung", sagte er und verwies auf die Redefreiheit. „Ich kann sagen, was ich will."

Soros, der sich auch als Wohltäter einen Namen machte, ist ein beliebtes Angriffsziel der amerikanischen Rechten, deren Ansichten auch Musk vertritt. Einer der Vorwürfe ist, er helfe angeblich bei der Wahl links tendierender Staatsanwälte in US-Städten, die dann nicht hart genug bei Verbrechen durchgriffen. Die häufigen verbalen Attacken gegen den 92-Jährigen fachen auch immer wieder antisemitische Verschwörungstheorien an.

(APA/dpa)

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