Republikaner

Floridas Gouverneur DeSantis tritt bei US-Präsidentschaftswahlen an

REUTERS
  • Drucken

Ron DeSantis wird kommende Woche offiziell seine Kandidatur um das Weiße Haus bekannt geben, berichtet das „Wall Street Journal“. Er konkurriert damit in den Vorwahlen gegen Ex-US-Präsident Donald Trump.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis will laut Insidern kommende Woche offiziell in das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner einsteigen. Er würde damit zum größten Konkurrenten von Ex-Präsident Donald Trump um die Nominierung für die Wahl im November 2024. DeSantis werde seine Bewerbungsunterlagen voraussichtlich am 25. Mai im Rahmen einer Spendenveranstaltung in Miami einreichen, sagte einer der Insider am Mittwoch (Ortszeit) der Nachrichtenagentur Reuters.

Den offiziellen Startschuss für seine Kampagne dürfte er dann am 29. Mai geben, hieß es weiter. Vertreter von DeSantis antworteten nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Der ehemalige US-Präsident Trump hatte in den vergangenen Wochen seine politischen Angriffe auf den Gouverneur von Florida verschärft. In der jüngsten Reuters/Ipsos-Umfrage zu den republikanischen Vorwahlen 2024, bei denen die Kandidaturvergabe entschieden wird, liegt Trump souverän in Führung.

DeSantis sorgt mit erzkonservativer Politik für Schlagzeilen

Der 44-jährige DeSantis wurde im vergangenen Jahr als Gouverneur wiedergewählt, wobei er seinen demokratischen Herausforderer um fast 20 Prozentpunkte überflügelte. Einige hochrangige republikanische Spendenzahler hatten darauf gedrängt, dass DeSantis eher früher als später in den Konkurrenzkampf mit Trump einsteigt. Ein neues politisches Aktionskomitee mit dem Namen "Never Back Down" ("Niemals zurückweichen") hat in den ersten Wahlbezirken bereits Mitarbeiter eingestellt und Fernsehspots geschaltet, die DeSantis unterstützen und Trump angreifen.

DeSantis hat in den vergangenen Monaten mit seiner erzkonservativen Politik für Schlagzeilen gesorgt. So wurden etwa Diversitätsprogramme an staatlichen Universitäten in Florida abgeschafft und Abtreibungen weitgehend verboten. Außerdem liefert sich der Gouverneur einen Machtkampf mit dem Unterhaltungskonzern Disney, der in Florida zu den einflussreichsten Unternehmen gehört. Er unterzeichnete Anfang Mai ein Gesetz, das einem Kontrollgremium weitreichende Befugnisse bei den Expansionsplänen des Themenparks Walt Disney World in Orlando einräumt. Die von DeSantis frisch besetzte Tourismus-Aufsicht kann nun Vereinbarungen über Baupläne aufkündigen, die ein von Disney kontrolliertes Vorgänger-Gremium mit dem Konzern getroffen hat.

Fehde mit Disney

Als Hintergrund gilt eine seit Monaten ausgefochtene Fehde zwischen DeSantis und Disney über den Unterricht an den Schulen in Florida. Der Konzern hatte ein neues Gesetz kritisiert, das die Behandlung von Themen der Sexualität und Geschlechtsidentität einschränkt. Bei öffentlichen Auftritten hat DeSantis Disney wiederholt abfällig als "woke" bezeichnet. Das Wort steht ursprünglich für politisch "wach" und engagiert gegen Diskriminierung, wird in konservativen Kreisen aber oft als Schimpfwort benutzt. DeSantis bezeichnete Disney in diesem Zusammenhang als politisch links.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

May 15, 2023, Sarasota, Florida, USA: Florida Gov. Ron DeSantis signs legislation on Monday, May 15, 2023, banning state
Vorwahlen der Republikaner

US-Präsidentschaftswahlkampf: Wie DeSantis Trump ausbooten will

Der Gouverneur Floridas will nächste Woche seine Kandidatur um das Präsidentenamt offiziell verkünden. Er brandmarkt seinen Gegner im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur indirekt als „Verlierer“ und verschärft im „Sunshine State“ den Kulturkampf.
JAPAN-US-DIPLOMACY
USA

Ron DeSantis: Der Mann, der Trump und Biden besiegen will

Ron DeSantis gilt als die Alternative, vor der sich Joe Biden und Donald Trump fürchten sollen. Aber müssen sie das? Ist DeSantis' Stern schon wieder im Sinken?
Wahlkampf

Die Frau, die Joe Biden zur Wiederwahl verhelfen soll

Der Präsident ernannte Julie Chávez Rodríguez zur Wahlkampfmanagerin - eine Frau mit berühmtem Großvater. Die Kampagne wird sich fundamental von jener von 2020 unterscheiden.
Leitartikel

Joe Biden, der Unersetzbare? Ein Zeichen der Schwäche der USA

Der US-Präsident stellt seine Kandidatur als unausweichlich dar, um das Weiße Haus gegen Donald Trump zu verteidigen. Wenn er sich nur nicht irrt.
TOPSHOT-US-POLITICS-BIDEN-MEMORIAL DAY
USA

Joe Biden gibt sich eine zweite Chance

Joe Biden wird bei der Präsidentschaftswahl 2024 antreten, mit Kamala Harris an seiner Seite. Welche Aussichten hat Biden auf einen neuerlichen Sieg? Warum wartete er mit der Ankündigung? Und was ist seine Strategie?

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.