Pizzicato

Deutsche Pünktlichkeit

Mit der sprichwörtlichen deutschen Pünktlichkeit ist es nicht mehr weit her.

Bahnreisende in Deutschland wissen davon ein leidvolles Lied zu singen – sofern die Züge zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen rollen und nicht infolge einer Streikaktion stillstehen. Immerhin bleibt den Passagieren die Beschallung durch Hitler-Reden und Nazi-Parolen – vorerst – erspart wie neulich zwischen St. Pölten und Wien, was der Heimat des „Gröfaz“ internationales Echo eingebracht hat. Nächste Station: Braunau?

In Berlin, der Endstation des „Führers“, begab es sich jedenfalls, dass Annalena Baerbock kürzlich mit Verspätung ins Morgenland aufgebrochen ist. Ein Defekt der Regierungsmaschine verzögerte den Abflug der deutschen Außenministerin nach Saudiarabien. Sie war gezwungen, in ein Ersatzflugzeug umzusteigen.

Dass sie beim Rückflug auch noch in Katar wegen einer Reifenpanne – eines „Patschens“ – hängen blieb, erklärten sich manche mit der „Rache Allahs“ wegen der feindseligen deutschen Haltung gegenüber dem Gastgeber der Fußball-WM. Immerhin klappte der Rückflug der deutschen Mannschaft nach dem frühen WM-Aus reibungslos: Nichts wie weg aus der Wüste, so die Devise. In Riad und Doha fragen sich indessen die Scheichs, ob sie noch Züge und Flugzeuge, Produkte deutscher Wertarbeit, anschaffen sollen. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.