Archäologie

Die ersten Architekten waren Steinzeit-Jäger

Ein Luftbild eines „Wüstendrachen“ in Jordanien. Ähnlich sieht der nun entdeckte Bauplan aus.
Ein Luftbild eines „Wüstendrachen“ in Jordanien. Ähnlich sieht der nun entdeckte Bauplan aus.Barge/CNRS
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Sensationsfund: Die ältesten maßstabgetreuen Pläne zeigen riesige Konstruktionen für die Jagd auf Gazellen.

In den 1920er-Jahren entdeckten Piloten über der Wüste seltsame, riesige Strukturen: je zwei niedrige Mäuerchen, bis zu fünf Kilometer lang, die am Ende trichterförmig zusammenlaufen und in einer meist sternförmigen, im Schnitt ein Hektar großen Einfriedung enden, begrenzt von Gruben. „Wüstendrachen“ hat man die mysteriösen Gebilde getauft, weil sie von oben ein wenig wie Lenkdrachen aussehen. Rund 6300 davon hat man bis heute entdeckt, die meisten im Nahen Osten und in Zentralasien.


Bald schon vermuteten Forscher, dass es sich um riesige Tierfallen aus der Steinzeit handelt, und Knochenfunde haben es bestätigt. Gazellen ließen sich von den Mäuerchen leiten (sie überspringen sie nicht, auch wenn sie es könnten). So landeten ganze Rudel in dem von Fallgruben gesäumten Gehege, und dahinter lauerten Jäger mit Pfeilen. Diese Form der Jagd war so effektiv, dass die Gazellen in diesen Regionen schließlich ausgestorben sind. Rätselhaft ist, wie die Konstruktionen, die vom Boden nie als Ganzes zu überblicken sind, in dem bergigen Terrain geplant und angelegt wurden.

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