Andrej Blatnik: „In diesem Land wird alles nur übermalt“

Sparsame Worte ohne Jugo-Romantik: Andrej Blatnik beschreibt die Entwicklung Sloweniens seit den 1980ern.

Wenn im Herbst Slowenien als Gastland der 75. Frankfurter Buchmesse im deutschen Sprachraum zu entdecken sein wird, sollte man diesen Roman auf der Liste haben: In „Platz der Befreiung“ schildert Andrej Blatnik die jüngere Geschichte seines Heimatlands von der Unabhängigkeit von Jugoslawien bis in die Gegenwart. Der Protagonist kann als Widerspiegelung seines ganzen Landes verstanden werden: „Die Wahrheit der Geschichte (history) ist die Geschichte (story)“, schreibt der Laibacher Professor für Kulturwissenschaft Mitja Velikonja in seinem Nachwort.

Ihren Ausgang nimmt die Handlung auf dem „Platz der Befreiung“, jenem historischen Platz im Zentrum von Laibach, wo sich Ende der 1980er-Jahre der slowenische Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit formierte. Bei einer Kundgebung steigt der Romanheld unabsichtlich einer jungen Frau auf ihre Wildlederschuhe. Aus einem ersten Dialog voller Unsicherheit und Zweifel – „Ist sie eine Provokateurin? Oder ein Spitzel?“ – wird ein Verhältnis.

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