Anders als bei anderen Ritterorden sind von den Templern wenige Originaldokumente erhalten. Salzburger Forschende lösen diesen historischen Krimi.
Sie waren im Mittelalter die Elitetruppe des Papstes, kämpften bei Kreuzzügen und schützten Pilger im Heiligen Land vor Angriffen. Sie lebten mönchisch, waren gut vernetzt und vor allem sehr reich: die Tempelritter. Ein mittelalterlicher Ritterorden, um den sich sehr viele Mythen ranken. Auch deshalb, weil sie 1312 nach einem fragwürdigen Prozess mit Vorwürfen wie Gotteslästerung, Ketzerei und Homosexualität aufgelöst wurden und ihr ansehnliches Vermögen verteilt wurde.
Aber waren diese Vorwürfe vielleicht nur ein Vorwand, um sich der Templer zu entledigen? Der Rechtshistoriker Daniele Mattiangeli (Uni Salzburg) hat nach umfangreichen Studien so seine Zweifel an der gängigen Erzählung über die Templer. Gemeinsam mit einem Team unterschiedlichster Disziplinen beschäftigt er sich seit 2019 mit der Geschichte des Templerordens. Und je länger er sich damit befasst, desto mehr Ungereimtheiten tauchen auf.