Das älteste schriftliche Zeugnis für menschliches Küssen ist 4500 Jahre alt. Über Herpes, Aberglaube und Zärtlichkeiten mit Neandertalern.
Ach, das Küssen! Wann haben wir diese wundervolle Tätigkeit erfunden? Denn eine Kulturtechnik ist es wohl, zumindest das richtige, auf die Lippen, das „romantisch-sexuelle“, wie es Wissenschaftler verdruckst nennen. Der Grund: Es ist nur in 46 Prozent aller Kulturen verbreitet. Woanders reibt man sich Wangen, stupst Nasen oder macht sonst was Unromantisches. Also, seit wann?
Es gibt die „Liebenden von Ain Shakri“, eine Art Nippesfigur aus Kalzit, gefunden in einer Wohnhöhle bei Bethlehem und bis zu 11.000 Jahre alt. Was man hier eindeutig sieht, ist ein Koitus. Die Münder kommen sich sehr nahe, aber ob sich das Paar küsst, ist nicht klar. Nur Sex, nichts Zärtliches? Diese Unsicherheit quält uns auch bei einem Ton-Artefakt aus Malta, 5200 Jahre alt.