Dienstkleidung

Michel Mayer: Diese Mode trägt man nun im Parlament

Michaela Mayer (l.) und Monica Ferrari-Krieger (r.) mit zwei Mitarbeitern des Parlaments.
Michaela Mayer (l.) und Monica Ferrari-Krieger (r.) mit zwei Mitarbeitern des Parlaments.(c) Thomas Topf
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Im Rahmen seiner Generalsanierung hat sich das Hohe Haus neue Dienstbekleidung verordnet. Die neuen Uniformen sollen „Wiedererkennungswert“ und „Zugehörigkeitsgefühl“ erhöhen. Entworfen hat sie die Wiener Designerin Michel Mayer.

„Klassisch elegant und in anspruchsvollem Material gefertigt“, so lauteten die Anforderungen, die die Wiener Modemacherin Michaela Mayer-Lee erhielt. Gekommen war der Auftrag quasi von höchster Stelle: Aus dem Parlament.

Dieses hatte sich im Rahmen der Wiedereröffnung des historischen Parlamentsgebäudes nach der Generalsanierung und der damit
verbundenen „Markenpositionierung“ neue Dienstbekleidung verordnet. Freilich nicht für gewählte Parlamentarier (auch wenn sich das mancher vielleicht wünschen würde), sondern für die angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses. Ziel war, den „Wiedererkennungswert der Institution“ zu unterstützen und gleichzeitig „das Zugehörigkeitsgefühl und die Identifikation der Mitarbeiter:innen mit dem Hohen Haus“ zu stärken, wie es heißt. Für die Gestaltung habe es eine Ausschreibung und einen „internen, dienstübergreifenden Entscheidungsprozess“ gegeben, aus dem die Wienerin Michaela Mayer-Lee als Siegerin hervor ging.

Die Designerin mit Atelier in der Singerstraße ist mit ihrem Label Michel Mayer eigentlich für ihre drapierten, schlicht-eleganten Couture-Kleider bekannt. Seit einiger Zeit hat sie sich mit ihrer Kreativpartnerin, der Schnittdirektriceund Kostümbildnerin Monica Ferrari-Krieger, auch auf Couture-Kleider für Film, Theater und Oper spezialisiert. Mit ihrem gemeinsamen Label Costumes Couture fertigten die beiden etwa maßgebliche Teile für die Netflix-Sisi-Serie „Die Kaiserin“. Anfang des Jahres wurde eine zweite Staffel für die Serie bestätigt.

Nach dem Ausflug in die Monarchie leisten die beiden nun quasi auch Dienst am Parlamentarismus. Was trägt man also im Stil der Demokratie? Jedenfalls das, worin man sich am wohlsten fühlt. „Es entstand die Idee einer kleinen Kollektion aus mehreren Teilen, um auf die Komfortbedürfnisse und Persönlichkeiten der einzelnen Träger:innen einzugehen“, erklärt Mayer-Lee. Damen wählen demnach zwischen einem dunkelblauen Kleid, zwei verschiedenen Rockformen oder einer Hose mit Gilet und Blazer sowie weißer Bluse oder Shirt. Für Herren ist ein klassisch geschnittener, dreiteiliger Anzug mit weißem Hemd und Krawatte vorgesehen.

Rock und Gilet: Eine der Varianten für die Damen.
Rock und Gilet: Eine der Varianten für die Damen.(c) Thomas Topf

Farblich zitiert die Kollektion das Design des Hauses: Es dominieren die Farben Dunkelblau und Off-white. Tücher und Krawatten greifen die architektonischen Rhomben und das Logo des Hauses auf und lassen sich durch verschiedene Farben einzelnen Bereichen zuordnen. Hergestellt wurden die Teile aus Fairtrade-Baumwolle vom Wiener Traditionsunternehmen Wagner & Glass, das u.a. auch für die Austrian Airlines, die Casinos Austria oder die Wiener Linien fertigt. Das Unternehmen mit dem Gütesiegel „Grüner Knopf“ produziert in EU-Ländern und halte „Sozialstandards hoch“.

Das Modell für die Herren
Das Modell für die Herren(c) Thomas Topf

Bei der Auswahl der Materialien wurde übrigens ein besonderes Augenmerk auf den Tragekomfort gelegt: Atmungsaktiv, knitterarm und strapazierfähig (!) sollten sie sein. Vielleicht können sich bei Bedarf ja doch auch die Parlamentarier für die eine oder andere Debatte eindecken.


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