Besuch

Ex-Ministerin Kneissl bei Putin-Forum

Laut „Financial Times“ ist Karin Kneissl im Juni zu Gast in Sankt Petersburg.

Wien. Als „russisches Davos“ bezeichnet, tummelten sich auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg früher Spitzenpolitiker, Mitglieder der russischen Elite und internationale Investoren. Österreich bewarb dort, da hatte Russland schon die ukrainische Halbinsel Krim annektiert, vor wenigen Jahren noch die engere Zusammenarbeit mit Moskau.

Nach der russischen Invasion in der Ukraine sieht das anders aus: Ein am Dienstag veröffentlichtes Programm listet einige wenige westliche Vertreter auf. Viele davon werden nicht zu der Veranstaltung Mitte Juni fahren – oder bestreiten, überhaupt eine Einladung erhalten zu haben, berichtet die „Financial Times“. So etwa Ex-Google-Chef Eric Schmidt. Viele Gastredner seien interessiert daran, teilzunehmen, doch der Kreml werde sie aufgrund internationaler Kritik nicht nennen, sagte Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow.

Kneissls Kreml-Nähe

Die Ex-Außenministerin Karin Kneissl, die mit Putin auf ihrer Hochzeit in der Südsteiermark tanzte und ein teures Hochzeitsgeschenk von ihm erhielt, sagte als eine der wenigen westlichen Gastrednerinnen zu, schreibt das britische Blatt. Die frühere Aufsichtsrätin des russischen Ölkonzerns Rosneft sorgt wegen ihrer Kreml-Nähe immer wieder für öffentliche Debatten.

Die politischen Gäste beim diesjährigen Forum stammen vor allem aus mit Russland befreundeten Staaten, berichtet die „Financial Times“: etwa aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, China, Indien oder Saudiarabien. Hochrangige Politiker seien kaum vertreten. Selbst die wenigen westlichen Unternehmer, die teilnehmen werden, wollen keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Einige dürften die Organisatoren gebeten haben, keine Namenskärtchen tragen zu müssen. (me)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.05.2023)

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