Wetter

El Niño und die Kraft der Zerstörung

Die Philippinen horten Reis, um sich gegen Dürren und Ernteausfälle zu wappnen, die El Niño mit sich bringt.
Die Philippinen horten Reis, um sich gegen Dürren und Ernteausfälle zu wappnen, die El Niño mit sich bringt. REUTERS
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El Niño kommt zurück und macht die nächsten Jahre zu den heißesten seit Messbeginn. Das 1,5-Grad-Ziel wird fallen und die Volkswirtschaften könnten fünf Billionen Dollar verlieren.

Wien. In den kommenden Jahren wird die menschengemachte Erderwärmung zusätzlich von einem Wetterphänomen angeheizt werden, das nun einige Jahre Pause gemacht hat: El Niño, eine unregelmäßig auftretende Veränderung der Meeresströmungen im tropischen Pazifik, ist zurück, und mit ihm folgen traditionell Hitze und Dürre in Australien, Waldbrände in Indonesien, Regen in Ostafrika und Winterblizzards in den USA. In Summe sorgt El Niño für höhere Temperaturen auf dem Planeten – zusätzlich zum wärmenden Effekt des Klimawandels. Und da die Welt heute schon im Schnitt 1,2 Grad heißer ist als vor der Industrialisierung, ist El Niño nahezu eine Garantie dafür, dass in den nächsten Jahren alle Hitzerekorde gebrochen werden, sagt die Weltorganisation für Meteorologie WMO. Mehr noch: Die kommende Hitzeperiode dürfte auch der Weltwirtschaft schwere Schäden zufügen, warnen Forscher.

Die vergangenen Jahre waren geprägt vom Wetterphänomen La Niña – dem kalten Gegenstück zu El Niño im Zyklus der Ozean- und Luftströmungen im Pazifik. In La-Niña-Jahren wird es an der Pazifikküste in Süd- und Nordamerika tendenziell trockener, da weniger Wasser aus dem kühleren Pazifik verdunstet. Dafür begünstigt La Niña Starkregen und Überflutungen – etwa den starken Monsunregen in Pakistan im Sommer 2022. El Niño hingegen bringt wärmere, aber nässere Jahre an der amerikanischen Pazifikküste und vermehrte Dürren in Südostasien und Australien. Auswirkungen auf das Wetter in Europa sind bisher nicht bekannt.

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