Die Welt bis gestern

Jenny Krause fährt zur Expo

Arbeiterinnen in einer Wiener Schmuckfedernfabrik, zu sehen derzeit in der Ausstellung „Women at Work“ im Technischen Museum Wien.
Arbeiterinnen in einer Wiener Schmuckfedernfabrik, zu sehen derzeit in der Ausstellung „Women at Work“ im Technischen Museum Wien.Technisches Museum
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Dass man in Wien 1873 die Leistungen von arbeitenden Frauen zeigte, war spektakulär neu. Das Technische Museum erinnert derzeit an diese Pionierleistungen.

Im Jahr 1870 machte sich die 30-jährige Steirerin Johanna Krause, die von allen Jenny genannt wurde, selbstständig. Sie eröffnete eine Seidenraupenzucht. Gelernt hatte sie das Handwerk bei einer Tante in Monfalcone. Hier konnte sie beobachten, wie die Raupen sich in Stroh oder Zweigen verpuppten und Kokons bildeten, aus denen Seidenfäden gewonnen wurden. Ihre Zucht galt als eine Beschäftigung, die außerordentlich viel Sorgfalt, Geduld und Liebe zur Sache forderte. Das war also etwas, das man am besten den Frauen überließ.

Jenny stellte sich so geschickt an, dass sie bald einen eigenen Betrieb gründen konnte und das Verfahren weiterentwickelte. Der Höhepunkt ihres Lebens kam 1873. Da eröffnete in Wien die Weltausstellung, und sie wurde dort eingeladen. In der Ausstellungsbroschüre konnte man lesen: „Frl. Jenny Krause, die seit mehreren Jahren die Seidenraupenzucht in der Steiermark mit dem günstigsten Erfolge betreibt, gibt uns in einem Glaskasten ein in interessanter und anschaulicher Weise zusammengestelltes Bild der Seidenraupenzucht.“

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