Analyse

In Chinas Staatsfernsehen hat die Ukraine keine Grenzen

APA/AFP/GREG BAKER
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Fast täglich berichten Chinas Hauptabendnachrichten „Xinwen Lianbo" über Russlands Krieg. In der Propaganda der KP ist er zentral. Denn das Staatsfernsehen hat nur der Partei loyal zu sein – von früh bis spät.

Pünktlich um 19 Uhr ertönt seit 1988 in China die gleiche Komposition aus Streichern und Bläsern. 17 Sekunden, die im Staatsfernsehen und in allen regionalen Sendern den Beginn der dreißigminütigen Nachrichtensendung »Xinwen Lianbo« einläuten. „Guten Abend, werte Zuseher“, begrüßen die „Gesichter der Nation“, ein sorgfältig ausgewähltes Moderatorenpaar, das Publikum. Gewand, Frisur, Aussehen – nichts wird dem Zufall überlassen. Schließlich repräsentieren die Nachrichtensprecher Staat und Partei.

Die ersten zehn Minuten zeigen immerzu beschäftigte Führer, die mittleren zehn Minuten, wie gut es dem Volk geht, die letzten zehn Minuten das Chaos im Ausland. So beschreibt ein chinesischer Reim scherzhaft den Aufbau der Hauptabendnachrichten. Wer zuletzt »Xinwen Lianbo«, das wörtlich Nachrichtensendung heißt, verfolgt hat, sieht sich bestätigt: Da wird zu Sendungsbeginn das neueste ideologische Traktat von Staats- und Parteichef Xi Jinping beleuchtet und der Empfang von Staatsgästen aus Zentralasien durch die Führung gezeigt.

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