Man müsse nicht jeden Jeanstrend mitmachen, befindet das Ehepaar Magdalena und Markus Budim. Seit knapp fünf Jahren betreiben sie ihr Jeansgeschäft im Raimundhof in Wien.
Levi Strauss

Die 501 wird 150: Das lange Leben der Jeans

Mit dem Patent von Levi Strauss begann der Siegeszug eines Kleidungsstücks: Eine robuste Hose wird zur Massenware. Heute geht es um Nachhaltigkeit.

Es war im Dezember 1870, als eine Frau ohne ihren Ehemann das Geschäft von Jacob Davis in Reno, Nevada, betrat und eine spezifische Bestellung in Auftrag gab: Ihr Mann, er gehe nicht sehr pfleglich mit seinen Hosen um, brauche ein äußerst robustes Paar, und zwar bitte schnell. Besagter Mann möge doch selbst ins Geschäft kommen, schlug Davis vor, wegen der Maße. Aber das ging nicht, denn: „Er hat ja nichts anzuziehen!“ Also schickte Davis die Frau mit einem Maßband nach Hause und überlegte sich einen Kniff für die Extrarobustheit. Der Baumwollstoff an sich war ja schon stark, Davis bezog ihn vom bekannten Händler Levi Strauss aus San Francisco, doch rissen die Hosen trotzdem hier und da. „Die Nieten lagen auf dem Tisch“, erinnerte sich Davis einst zurück, „so kam mir die Idee, die Taschen damit zu befestigen.“

Es war der entscheidende Moment, der Davis und Strauss in der Folge zusammenbrachte. Am 20. Mai 1873 ließen die Männer die vernieteten Hosen patentieren, das Datum gilt als die Geburtsstunde der Jeans. Wie hätten sie wissen können, dass 150 Jahre später ihre Erfindung noch immer die Beine bedeckt, die Mode beherrscht, sich den Weg von den Minen Nevadas in die Bürowelt gebahnt hat, auch wenn die Hose von damals mit der heutigen Variante äußerst wenig zu tun hat. Strauss und Davis haben ein Kleidungsstück für die Ewigkeit entworfen. Schätzungsweise zwei Milliarden Jeans werden gegenwärtig pro Jahr verkauft, das sind mehr als 60 Stück pro Sekunde.

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