Interview

Metropolitan Museum verstärkt Provenienzforschung: "Illegal Erworbenes wird restituiert"

Diese Sphinx muss jedenfalls sicher nicht restituiert werden: neue Installation der zeitgenössischen Künstlerin Lauren Halsey auf einem Dachgarten des Metropolitan Museum of Art.
Dieser Sphinx muss jedenfalls sicher nicht restituiert werden: neue Installation der zeitgenössischen Künstlerin Lauren Halsey auf einem Dachgarten des Metropolitan Museum of Art.APA/AFP/Timothy A. Clark
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Rückgaben. Der Direktor des Metropolitan Museum, Max Hollein, über seine Provenienz-Taskforce, den Umgang mit Benin-Bronzen und die Frage, ob die neuen Führungspersonen für KHM und Albertina Deutsch sprechen müssen.

Die Presse: Sie haben gerade verkündet, im Metropolitan Museum eine Provenienz-Taskforce einzurichten. War die Provenienzforschung zu gering bemessen?

Max Hollein: Natürlich hatten wir bisher Provenienzforschung, sie war aber in die 17 spezifischen Abteilungen des Museums eingebettet. Aufgrund der Sammlungsgröße (1,5 Mio. Werke, Anm.) kommen wir so aber nicht rasch genug voran. Es braucht daher Fokussierung und zentrale Koordination.

Und warum jetzt diese Fokussierung?

Es ist die Folge einer ganzen Reihe neuer Erkenntnisse, die unter anderem auch durch eine eigene Abteilung an der New Yorker Bezirksstaatsanwaltschaft erzielt wurden, die sich insbesondere mit Raubkunst beschäftigt. Unter anderem beschlagnahmen sie Archive von Kunsthändlern, die sie unter Verdacht haben. Aus diesen Unterlagen können wir neue Erkenntnisse über die Herkunft verschiedener Objekte in unserer Sammlung ziehen. Eingerichtet wurde diese Abteilung von Matthew Bogdanos, der sich schon im Irak-Krieg für den Schutz von Kulturgütern eingesetzt hat.


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