Urheberrecht

Spektakuläres Urteil: War Andy Warhol gar nicht kreativ?

Pop-Art-Ikone Warhol fotografierte gern – und verwandelte Fotos anderer in eigene Kunstwerke.
Pop-Art-Ikone Warhol fotografierte gern – und verwandelte Fotos anderer in eigene Kunstwerke.Getty Images
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Das US-Höchstgericht hat entschieden: Warhol hat mit einem Siebdruck auf Basis eines Fotos Rechte der Fotografin verletzt. Schreiben Juristen die Kunstgeschichte um?

Ein Schwarz-Weiß-Foto des Musikers Prince. Farbige Siebdrucke, die Andy Warhol, der Hohepriester der Pop-Art, anhand dieses Fotos angefertigt hat – so wie in seinen berühmten Serien zu Marilyn Monroe, Mick Jagger oder Mao. Ein Urteil des Supreme Court in Washington, das darin keine „verwandelnde“ künstlerische Leistung sieht. Und eine Minderheitsmeinung von zwei der neun Richter, die beklagen: Dieses Urteil werde „jegliche Art von Kreativität ersticken“ und „die Welt ärmer machen“. Das klingt dramatisch.

Immer schon haben sich Künstler das Werk von Vorgängern durch eine neue Deutung angeeignet und anverwandelt. Erst recht seit der Moderne, von Duchamps Mona Lisa mit Schnurrbart bis zu den Arbeiten von Jeff Koons oder Richard Prince. Ganz zu Schweigen vom Sampeln im Hip-Hop – Beispiele aus dieser Musikrichtung wurden im Lauf des viel beachteten Prozesses oft zitiert. Maßen sich jetzt Richter an, die Kunstgeschichte umzuschreiben?

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