Ukraine-Krieg

Ist Bachmut gefallen?

„Da ist nichts mehr. Sie haben alles zerstört. Es gibt keine Gebäude mehr“, sagte Wolodymyr Selenskij am Sonntag über das Schicksal Bachmuts.
„Da ist nichts mehr. Sie haben alles zerstört. Es gibt keine Gebäude mehr“, sagte Wolodymyr Selenskij am Sonntag über das Schicksal Bachmuts.IMAGO/SNA
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Die Russen verkünden den Sieg in der längsten und blutigsten Schlacht in diesem Krieg. Was das bedeuten würde.

Wien/Bachmut. Der russische Propaganda-Apparat lief auf Hochtouren. Auf Telegram tauchten Bilder auf, die zwei Männer in Kampfmontur vor Betonblöcken zeigen, der eine hisst die russische Fahne, der andere jene der Söldnergruppe Wagner, die in Bachmut eine Schlüsselrolle spielt. Auf die Website des Kreml wurden Glückwünsche von Wladimir Putin hochgeladen, explizit an die Söldner-Einheiten. Alle, die sich bei Bachmuts „Befreiung“ verdient gemacht haben, würden für Orden empfohlen. Haben die Russen ihren ersten großen symbolischen Erfolg seit Monaten errungen? Ist Bachmut gefallen? Falls ja, welche Folgen hätte das?

„In russischer Hand“

„Die Stadt ist im Prinzip in russischer Hand. Sie wurde zu nahezu 100 Prozent eingenommen“, sagt Militärexperte Markus Reisner zur „Presse“. Zwar kontrollierten die Russen ohnehin schon große Teile des Stadtgebiets. Die Ukrainer leisteten aber noch aus vier Hochhäuser-Blöcken ganz im Westen Bachmuts Widerstand. Dieser letzte „Festungsbezirk“, sagt Reisner, sei nun gefallen. Zwar harrten am Sonntag noch Kämpfer am Rand Bachmuts aus, aber nur deshalb, weil der Rückzug nach Tagesanbruch und inmitten des russischen Artilleriefeuers zu gefährlich sei, meint der Experte.

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