Parlamentswahlen

Konservative Regierungspartei liegt bei Wahl in Griechenland laut Prognosen vorn

Griechenlands Regierungschef Kyriakos Mitsotakis
Griechenlands Regierungschef Kyriakos MitsotakisREUTERS
  • Drucken

Regierungschef Mitsotakis liegt in den Umfragen vorn. Die Prognosen sprechen von 36 bis 40 Prozent. Eine Regierungsbildung gilt als schwierig. Die Differenzen zwischen den politischen Lagern sind groß.

Bei der Parlamentswahl in Griechenland liegt ersten Prognosen zufolge die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis voran. Die ND kam laut einer gemeinsamen Erhebung von sechs Meinungsforschungsinstituten vom Sonntagabend auf 36 bis 40 Prozent. Die linkspopulistische Syriza-Partei von Alexis Tsipras vereinigte demnach 25 bis 29 Prozent der Stimmen auf sich. Damit würde Hellas vor einer ungewissen Regierungsbildung stehen.

Erste offizielle Teilergebnisse sollte es noch am Sonntagabend geben. Die Formierung einer Koalition gilt wegen großer Differenzen zwischen den politischen Lagern als schwierig. Deswegen hatten Beobachter bereits vor der Wahl mit einem Scheitern der Regierungsbildung und einer Neuwahl bis zum Sommer gerechnet. Bisher wurden der stärksten Partei automatisch 50 Sitze Parlament zugeschlagen, was meist zu Alleinregierungen führte. So regierte auch die ND in den vergangenen vier Jahren allein. Durch eine Änderung des Wahlrechts wurde dieser Bonus abgeschafft.

Schwierige Koalitionsverhandlungen

Sollten sich die Prognosen bestätigen, muss Mitsotakis ab Montag entweder schwierige Verhandlungen um eine Koalition mit seinen Rivalen aufnehmen - oder eine zweite Wahlrunde ansetzen, die wahrscheinlich im Juli stattfinden würde. Es gilt nun das einfache Verhältniswahlrecht.

Sollte es auf Koalitionsverhandlungen hinauslaufen, dann könnte die gemäßigt linke Partei PASOK-KINAL von Nikos Androulakis als Königsmacherin auftreten. Den Prognosen zufolge kommt sie auf 9,5 bis 12,5 Prozent der Stimmen. Androulakis hat eine Partnerschaft mit Mitsotakis' Konservativen jedoch ausgeschlossen und im März erklärt, er werde nur in eine Regierung eintreten, die weder von Mitsotakis noch von Tsipras angeführt werde. Zu der Wahl waren fast zehn Millionen Stimmberechtigte aufgerufen, darunter 440.000 Erstwähler.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.