Analyse

Die Kampfjet-Wende am anderen Ende der Welt

Der G7-Gipfel wurde am Sonntag zur Wolodymyr-Selenskij-Show. US-Präsident Joe Biden kündigte neue Militärhilfe für die Ukraine an und gab grünes Licht für die mögliche Lieferung von F-16-Kampfjets durch Drittstaaten.
Der G7-Gipfel wurde am Sonntag zur Wolodymyr-Selenskij-Show. US-Präsident Joe Biden kündigte neue Militärhilfe für die Ukraine an und gab grünes Licht für die mögliche Lieferung von F-16-Kampfjets durch Drittstaaten. Ludovic Marin/picturedesk
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Der ukrainische Präsident, Selenskij, erhielt beim Gipfel in Hiroshima neue Zusagen für Waffenhilfe. Beim Thema China ruderten die G7 zurück. Eine Bilanz.

Tokio/Hiroshima. Es war Samstag, 15.37 Uhr Ortszeit, als eine französische Regierungsmaschine vor das Terminal am Airport Hiroshima rollte. An Bord der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskij. Von diesem Moment an wechselte der G7-Gipfel aus dem Routinemodus – das Treffen der Staats- und Regierungschefs aus den USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Kanada und Japan sowie der EU nahm Fahrt auf. Die 52 Seiten starke Abschlusserklärung wurde um einen Tag vorgezogen, der Sonntag war allein dem Gast aus Kiew gewidmet.

Das Dinner am Samstagabend ließ Selenskij bewusst aus, Krabben royal, Kaviar und roter Hummer passen nicht zum Präsidenten eines Landes im Krieg. Bei der Arbeitssitzung am Sonntagmorgen sitzt er dann aber mit anderen Chefs zusammen. Hauptthema: Kiew will seit Langem moderne Kampfjets vom Typ F-16, die nur mit amerikanischer Zustimmung weitergegeben werden können. US-Präsident Joe Biden gab nun offenbar grünes Licht für die Nato-Partner. Die Amerikaner wollen außerdem ukrainische Piloten ausbilden, und sie deuten Bereitschaft an, selbst Kampfjets bereitzustellen. Es wäre eine Waffenwende, so ähnlich wie zuvor bei Kampfpanzern. Im Gegenzug erhielt der US-Präsident von Selenskij das Zugeständnis, die F-16 nicht für Angriffe in Russland einzusetzen. Selenskij feierte den „großartigen Beschluss“.

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