Parteivorsitz

Hans Peter Doskozil gewinnt SPÖ-Mitgliederabstimmung

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil APA/ROBERT JAEGER
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Mit 31,51 Prozent kommt Traiskirchens Bürgermeister Babler auf Platz zwei. Die SPÖ-Bundesparteivorsitzende Rendi-Wagner landet mit 31,35 Prozent am letzten Platz des Dreikampfes.

Der Dreikampf um die Führung der SPÖ zwischen Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler ist entschieden: Die Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa, trat kurz nach 17 Uhr an die Öffentlichkeit, um das Votum der 147.993 Parteimitglieder zu verkünden: Hans-Peter Doskozil erhielt 33, 68 Prozent. Dahinter folgen Babler mit 31,51 Prozent und Rendi-Wagner mit 31,35 Prozent. Die Option „keiner der Genannten“ nahmen 3,46 Prozent der Wahlberechtigten in Anspruch.

107.133 Stimmen seien abgegeben worden, sagte Grubesa, das entspreche einer Wahlbeteiligung von 72,4 Prozent.

Bei der Bekanntgabe anwesend war übrigens keiner der drei Anwärter: Rendi-Wagner und Doskozil (der die Mitgliederbefragung angestoßen hatte) verwiesen vorab auf Termine, die sie zu absolvieren hätten. Doskozil trat aber am Montag um 19 Uhr vor die Medien, Rendi-Wagner meldet sich hingegen erst morgen, Dienstag, um 9.30 Uhr zu Wort. Babler hatte für 17 Uhr zur „Wahlparty“ auf die Wiener Donauinsel geladen.

Duell zwischen Doskozil und Babler am Parteitag?

Endgültig entschieden wird der Parteivorsitz allerdings erst bei einem Parteitag am Samstag kommender Woche. Dieser verspricht nun besondere Spannung, hat Babler doch angekündigt, bei diesem zu kandidieren, sollte das Ergebnis nicht eindeutig sein. Rendi-Wagner hat hingegen zugesichert, sich aus der Politik zurückzuziehen, sollte sie bei der Mitgliederbefragung nicht Platz eins erringen.

Die 19-köpfige Wahlkommission hatte seit 10 Uhr früh unter höchster Geheimhaltung im Renner-Institut nahe dem Wiener Hauptbahnhof getagt. Davor wurden noch die plombierten Kisten mit Fragebögen aus Niederösterreich abgeholt. „Ich bin genauso gespannt wie sie", hatte Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch bei seinem Eintreffen gesagt. „Kein Mensch kennt das Ergebnis", betonte kurz darauf auch Wahlkommissionsleiterin Grubesa. Zudem hielt sie fest, dass das Ergebnis sicher nicht verfälscht sei, habe man doch diverse Vorkehrungen getroffen.

Konkret: Die online und postalisch abgegebenen Stimmen wurden zusammengeführt und doppelt abgegebene aussortiert. Die briefliche Stimme hat dabei den Vorzug, wenn unterschiedliche Namen angegeben wurden. Zusätzlich wurde bei zehn Prozent der Stimmen stichprobenartig die Korrektheit der Auszählung geprüft.

(hell)

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