Literatur

„Arabischer Booker-Preis“ für Sahran Alkasmi

Ein Roman über Kraft und Zerstörungspotenzial des Wassers brachte dem omanischen Autor den Internationalen Preis für Arabische Romanliteratur.

Der Schriftsteller Sahran Alkasmi aus dem Oman hat mit einem Roman über Wasser und dessen Bedeutung den wichtigsten arabischen Literaturpreis gewonnen. Alkasmi erhält den Internationalen Preis für Arabische Romanliteratur (IPAF) für sein Werk "Taghribit al-Kaafer" (wörtlich: "Entfremdung des Vorhersagers"), wie die Jury in Abu Dhabi mitteilte. Er ist der erste Preisträger aus dem Wüstenstaat Oman.

"Taghribit al-Kaafer" handelt von einem Wünschelrutengänger und dessen Suche nach Wasser in einem omanischen Dorf. Im Auftrag der Gemeinde soll er unterirdische Quellen finden. Im Zentrum steht das als Faladsch bekannte Bewässerungssystem in dem regenarmen Land, das dort schon vielfach als Vorlage für Geschichten und Mythen diente. Alkasmi befasst sich mit der lebenspendenden Kraft des Wassers - und dessen Potenzial, durch Knappheit oder Überflutungen auch Tod und Zerstörung zu bringen.

Realität und Mythos

Alkasmi, der vier Romane und zehn Gedichtbände veröffentlichte, hat selbst eine starke Verbindung zum Wasser. Seine Mutter ertrank. Sein Vater wurde nach dem Einsturz eines Faladsch unter den Trümmern begraben. "Die präzise Struktur und sensible poetische Sprache bieten den Kanal für anziehende Charaktere wie den Wasser-Vorhersager", erklärte der marokkanische Jury-Vorsitzende Mohammed Achaari. Der Roman lasse die Grenzen zwischen Realität und Mythos verschwimmen.

Der IPAF ist mit 50.000 US-Dollar (etwa 46.000 Euro) dotiert und hat das Ziel, arabischer Literatur mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die Stiftung hinter dem IPAF übernimmt auch die Kosten für eine Übersetzung des Romans ins Englische. Finanziert wird der Preis von der Tourismus- und Kulturbehörde Abu Dhabi. Er ist - nach dem britischen Vorbild - auch als "arabischer Booker-Preis" bekannt. (APA/dpa)

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