Der Verlust der roten Kanzlerschaft im Jahr 2000 war eine Zäsur. Der Riss wurde immer verzweigter und tiefer. Vor allem die Ära Faymann wirkt bis heute nach.
Der Verlust der Kanzlerschaft im Jahr 2000 war eine Zäsur für die SPÖ. Der Riss wurde größer, verzweigte sich, blieb bis heute bestehen. Der glücklose Viktor Klima hatte zwar die Wahl gewonnen – er wurde immerhin Erster –, dann aber die Koalitionsverhandlungen verloren. Für seine Nachfolge hatten sich der linke Flügel mit Caspar Einem und der rechte Flügel mit Karl Schlögl in Stellung gebracht. Geworden ist es ein pragmatischer Linker: Alfred Gusenbauer, kurz davor Bundesgeschäftsführer geworden, zuvor war er Landesgeschäftsführer der niederösterreichischen SPÖ.
Gusenbauer führte die Partei, erst recht als er Kanzler war, in die Mitte. Erst begehrte die Parteilinke gegen ihn auf, dann, weil es in den Umfragen bergab ging, die Parteirechte. Er wurde gestürzt, Werner Faymann zu seinem Nachfolger ernannt. Weil man sich von seinen ausgezeichneten Kontakten zum Boulevard, allen voran zur „Kronen Zeitung“, Rückenwind erhoffe. Doch der Erhalt der Kanzlerschaft allein war vielen zu wenig: