Ausstellung

So glitt Österreich in die Diktatur ab: Dollfuß als Lehrmeister für Putin & Co.

Ein Aufmarsch war am 1. Mai 1933 verboten, stattdessen gingen die Arbeiter in Wien „spazieren“ – hinter Absperrungen und bedroht von Maschinengewehren.Wienbibliothek im Rathaus
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Der Ständestaat-Kanzler entsorgte die Demokratie ganz ähnlich wie die Autokraten von heute: Das zeigt ein Katalog in voller Breite und eine Schau im Wiener Rathaus in drangvoller Enge.

Ach, die Erste Republik. Von Anfang an zum Untergang verurteilt, durch unüberwindliche Gegensätze zwischen Klerikalen und Sozialisten, verschärft durch die Massenarbeitslosigkeit in einem der damals ärmsten Länder Europas – so fatalistisch sehen es bis heute viele. „Wir empfanden es anders“, dieses republikanische Österreich, nämlich „jung und frisch“, erinnerte sich später die Autorin Hilde Spiel. Auch die Gestalter der Ausstellung „Die Zerstörung der Demokratie“, in der Bibliothek des Wiener Rathauses und in Kooperation mit dem Wien Museum, glauben nicht an eine Macht des Schicksals und Ohnmacht der Akteure. Ihr Credo und Leitmotiv: Die Demokratie endete nicht erst mit der blutigen Gewalt der Februarkämpfe 1934, sondern schon im März 1933, als Kanzler Dollfuß das Parlament ausschaltete und peu à peu den autoritären Ständestaat aufbaute.


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