Keine zehn Tage bleiben, um den Streit um das US-Budget zu klären. Gelingt das nicht, droht eine Krise wie 2008. Was sind die Aussichten?
New York/Washington, D. C. Wie groß das Problem ist, auf das die USA im Moment zusteuern? So groß, dass Präsident Joe Biden seine Reise zum G7-Gipfel in Japan abkürzte – um ganze vier Tage. Er reiste am Sonntag zurück nach Washington, D. C., um in den kommenden Tagen im Weißen Haus die Verhandlungen über jenen Streit zu übersehen, der sein Land in eine tiefe Wirtschaftskrise führen könnte. Den USA geht das Geld schön langsam aus, die Schuldenobergrenze ist erreicht, und die Republikaner legen sich in den Verhandlungen über eine Erhöhung derselben quer.
Bidens Gegenüber ist Kevin McCarthy, der Führer der Republikaner im Repräsentantenhaus, der unteren Kammer des US-Kongresses. Er hat eine ganze Reihe an Forderungen an Biden, die er an ein Votum für eine Erhöhung des Schuldenplafonds knüpft. Galt diese Erhöhung lang als Maßnahme, die mit den Stimmen von Demokraten und Republikanern rasch durchgeführt wurde, hat sie sich in den vergangenen Jahren zu einem politischen Streit entwickelt. Biden unterstellte McCarthy am Sonntag, ihm einen Strick daraus drehen zu wollen – vor den Präsidentschaftswahlen 2024.