COP28

Chef von Ölkonzern soll Weltklimakonferenz in Dubai leiten

Petersberg Climate Dialogue, at the Foreign Office in Berlin
Petersberg Climate Dialogue, at the Foreign Office in Berlinvia REUTERS
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Abgeordnete des US-Kongresses und des EU-Parlaments wollen eine Leitung des nächsten Gipfels durch den Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate verhindern.

Dutzende Abgeordnete des US-Kongresses und des EU-Parlaments fordern, dass die nächste Weltklimakonferenz in Dubai keinesfalls wie geplant vom Top-Manager eines Ölkonzerns geleitet wird. Der designierte Präsident der COP28, Sultan Ahmed al-Jaber, dürfe der Konferenz, dies Ende November beginnt, nicht vorsitzen, heißt es in einem Brief an UN-Generalsekretär António Guterres, US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, der am Dienstag der dpa vorlag.

Jaber ist Industrieminister des Konferenz-Gastgebers Vereinigte Arabische Emirate und zugleich Chef des staatlichen Ölkonzerns Adnoc. Zuvor hatten schon Umweltschutzorganisation vor einem beispiellosen Interessenskonflikt gewarnt. Zudem forderten die Abgeordneten, die auf europäischer Seite vor allem der Linken und den Grünen angehören, den Einfluss von Öl-, Gas- und Kohle-Lobbyisten auf die Klimapolitik einzudämmen.

Beim jüngsten Klimagipfel in Ägypten waren nach Angaben von Umweltschützern mehr als 600 Lobbyisten für Öl, Gas und Kohle registriert. Die Emirate zählen zu den zehn größten Ölproduzenten der Welt und wollen trotz Klimakrise ihre klimaschädliche Öl-und Gas-Produktion ausbauen. Allein im zweiten Halbjahr 2022 nahm Adnoc acht neue Bohrinseln in Betrieb. Jaber war bereits bei mehreren UN-Klimakonferenzen dabei und leitete auch schon ein Staatsunternehmen für Erneuerbare Energien.

(APA/dpa)

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