Pongau

Bär bei Zusammenstoß mit Zug in Salzburg getötet

dpa
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Das Tier erlag seinen schweren Verletzungen. Hinweise auf eine andere Todesursache als den Zusammenstoß gibt es bisher nicht, eine Obduktion soll aber genauere Ergebnisse bringen.

Im Salzburger Pongau ist am Dienstag in den Morgenstunden auf den Gleisen der Westbahn ein Braunbär von einem Zug erfasst und getötet worden. Der Lokführer meldete den Zusammenprall mit dem Tier auf der Strecke zwischen den Bahnhöfen Schwarzach und Lend bei der Polizei. Wie Hubert Stock, der Beauftragte des Landes für Bär und Wolf, am Nachmittag sagte, handelt es sich bei dem Bären um ein männliches Tier mit einem Gewicht von rund 100 Kilogramm.

"Um das Alter des Bären festzustellen, braucht es noch nähere Untersuchungen", so Stock weiter. "Bei Tieren, die auf Wanderschaft sind, handelt es sich aber meist um jüngere Bären." Das Tier wurde beim Zusammenstoß mit dem Zug schwer verletzt. Ihm wurde die linke Hinterpranke abgetrennt, darüber hinaus wies der Bär schwere Verletzungen am Kopf und starke Blutungen auf. Der Kadaver wurde am Vormittag mit einem Kran von den Gleisen entfernt und zum Bahnhof Schwarzach transportiert. Dort wurde der Bär vorerst in ein Kühlhaus gebracht.

(c) APA/LAND SALZBURG/BB (UNBEKANNT)

Obduktion veranlasst

Hinweise auf eine andere Todesursache als den Zusammenstoß mit der Lok hätten sich vorerst nicht ergeben, betonte Stock. "Wir haben uns aber dazu entschlossen, das Tier in Wien im Forschungsinstitut für Wildtierkunde obduzieren zu lassen, um das zu bestätigen." Zugleich wurde eine DNA-Probe entnommen. Damit soll festgestellt werden, ob das Tier schon einmal nachgewiesen wurde und woher der Bär ursprünglich kommt. "Bis die Ergebnisse vorliegen, dürfte aber eine Woche vergehen."

Dass das Tier auf den Gleisen unterwegs war, sei nicht ungewöhnlich, betonte der Bärenbeauftragte des Landes. "So lassen sich nicht nur Täler überqueren, sondern rasch große Strecken zurücklegen", sagte Stock. Der Salzburger Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof hat unterdessen angekündigt, den Bären präparieren lassen zu wollen. Er soll für Schulungszwecke in der Jagdausbildung Verwendung finden.

Zwei verschiedene Bären in Salzburg unterwegs

Medienberichten zufolge ist das Raubtier in der Nacht auf Dienstag noch von einem Landwirt gesehen worden. "Ich habe aber noch keine Gelegenheit gehabt, das zu überprüfen und mit dem Mann zu sprechen", sagte Stock. Anfang Mai hatte ein Jäger im Salzburger Glemmtal Bärenspuren im Schnee entdeckt. Eine Woche darauf sichteten zwei Wanderer ein Tier im Pinzgau. "Ich gehe davon aus, dass im Gebiet von Salzburg zwei verschiedene Tiere unterwegs sind." Wegen der räumlichen Nähe könnte es sich bei dem nun getöteten Bären um jenes Tier handeln, dass zuletzt im Pinzgau gesichtet worden ist, vermutete Stock.

Im Tiroler Unterland ist Ende April ein Bär umgegangen. Bei einem toten Schaf, das am 24. April in der Wildschönau (Bezirk Kufstein) auf einer Heimweide gefunden worden war, wurde nämlich die DNA des Tieres nachgewiesen, teilte das Land mit.

(APA)

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