Quergeschrieben

Sogar die Jungen wollen lieber ein Auto als ein Lastenrad

Klimapolitik wird gern als Kampf zwischen den Generationen inszeniert. Aber das ist falsch. Auch 20-Jährige haben wenig Lust auf Verzicht.

Wie tickt die Jugend von heute, wenn es um den Klimaschutz geht? Nach allem, was über die sogenannte Generation Z für gewöhnlich zu hören und zu lesen ist, scheint die Antwort klar: Junge Menschen leben in ständiger Angst vor der Erderhitzung und können nicht verstehen, warum die Älteren ungerührt so weitermachen wie bisher. Während sich die Babyboomer der 1960er-Jahre nach Schulabschluss darauf freuten, mit dem ersten selbst verdienten Geld ein Auto zu kaufen, gilt der private Pkw den Jungen heute als Beweis für vorgestrige Rücksichtslosigkeit; sie setzen auf Lastenrad und Klimaticket. Sogar die Familienplanung muss sich der nahenden Katastrophe unterordnen: Angeblich möchten viele heute 20-Jährige keine eigenen Kinder, weil sie dem Nachwuchs ein Leben zwischen Hitzewellen und Überschwemmungen nicht zumuten wollen – und natürlich auch, weil jeder zusätzliche Mensch auf der Welt eine Belastung für den ohnehin geschundenen Planeten darstellt.

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Sowohl die Demonstranten von Fridays for Future als auch die Klimakleber der Letzten Generation scheinen die beliebte Erzählung vom Clash der Generationen zu bestätigen: Auf der einen Seite die Alten, die justament nicht auf ihren Komfort und ihre Gewohnheiten verzichten wollen. Auf der anderen Seite die Jungen, denen dieses Verhalten die Lebensgrundlage raubt und die sich verständlicherweise dagegen zur Wehr setzen.

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