Die weltbesten Padelspieler gastieren derzeit in Wien. Für die stetig wachsende heimische Szene ist das Turnier in Kagran eine einzigartige Bühne. Über Chancen – und lauernde Gefahren.
Dort, wo sich noch vor Kurzem Österreichs Eishockey-Cracks auf die Weltmeisterschaft in Finnland vorbereitet haben, fliegen dieser Tage statt Pucks gelbe Filzkugeln durch die Halle. Kagran, genauer gesagt die Steffl Arena, ist zum zweiten Mal Schauplatz der Vienna Padel Open.
Noch ist das Turnier mit seiner jungen Geschichte freilich keine Cashcow, stehen gewaltige Investitionen im Vordergrund. Padel aber wird hier bis zum Finale am Sonntag eine große Bühne geboten, dem stetig steigenden Interesse an der Sportart damit Rechnung getragen.
Denn was speziell in Spanien Millionen von Menschen fasziniert, wird auch in Österreich immer beliebter. Den Wiener Rainhard Boisits, 38, hat das Padel-Fieber vor dreieinhalb Jahren gepackt – und es hat ihn seither nicht mehr losgelassen. Gemeinsam mit seinem Partner Kristopher Sotiriu, 37, ist Boisits in Österreich seit knapp einem Jahr ungeschlagen.
In der nationalen Qualifikation erspielte sich das Duo souverän sein Ticket für den Hauptbewerb der Vienna Padel Open. Die Belohnung: das Erstrundenspiel am Center Court gegen die spanisch-argentinische Paarung Javier Rico/Leandro Augsburger (Mittwoch, zweites Spiel nach 17 Uhr, live, ORF Sport+, laola1.at).
Seine Gegner, zwei Profispieler, kennt Boisits vorrangig von Internetvideos. Der erst 18-jährige Leandro Augsburger sei so etwas wie „der Carlos Alcaraz des Padels. Ein unfassbarer Spieler.“ Mit 14 hat der Hochtalentierte die Schule frühzeitig beendet, um sich voll auf seine Karriere konzentrieren zu können. Seit Jahresbeginn lebt Augsburger in Barcelona. Dort findet der Teenager optimale Trainingsbedingungen vor.