Leitartikel

Wie man in die Sozialdemokratie hineinruft, so schallt es zurück

Archivbild vom SPÖ-Präsidium Mitte April in Wien: Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil gingen die Jahre zuvor selten im Gleichschritt.
Archivbild vom SPÖ-Präsidium Mitte April in Wien: Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil gingen die Jahre zuvor selten im Gleichschritt.APA/HELMUT FOHRINGER
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Hans Peter Doskozil erlebt nun am eigenen Leib, wie es ist, wenn man den Führungsanspruch nach Basis-Votum stellt und nicht alle willig mitziehen.

Dafür, dass diese SPÖ-Mitglieder-Entscheidung keine klare Entscheidung gebracht hat, hat sie eine klare Entscheidung gebracht. Pamela Rendi-Wagner, die seit ihrem Amtsantritt vor viereinhalb Jahren immer um ihren Führungsanspruch kämpfen musste, tritt nach einer Nacht Darüber-Schlafen in Bälde zurück.

Die SPÖ-Chefin ist die klare Verliererin der Strudelteig-Abstimmung. Ihr Rückstand auf ihre Konkurrenten mag zwar „arschknapp“ gewesen sein, der Maßstab, an dem sich die Ärztin messen lassen muss, ist aber ein anderer: Bei einer Befragung der roten Basis im Mai 2020 (allerdings ohne Gegenkandidaten) hatte Rendi-Wagner noch 71,4 Prozent und 46.579 Stimmen erhalten. Diesmal bei deutlich höherer Beteiligung nur noch 31,5 Prozent und 33.528 Stimmen. Der Rückhalt der SPÖ-Chefin ist in den vergangenen Jahren also auch an der Basis massiv gebröckelt.

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