Familienangehörige

London will Visa-Regeln für ausländische Studierende einschränken

Die britische Innenministerin Suella Braverman.
Die britische Innenministerin Suella Braverman.APA/AFP/DANIEL LEAL
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Nur Angehörige von Studierenden im Master und Doktoranden bekommen die Einreiseerlaubnis.

Um die Migration aus dem Ausland einzudämmen, will Großbritannien die Visa-Regeln für internationale Studierende einschränken. Künftig sollen nur noch Studierende in Master- oder Promotionsstudiengängen ihre Familienangehörigen für die Dauer ihres Aufenthalts mit ins Land bringen, wie die britische Regierung am Dienstag mitteilte.

Im vergangenen Jahr waren 136.000 Visa an Familienangehörige von internationalen Studierenden erteilt worden. Das waren achtmal so viele wie im Jahr 2019.

Ohne Abschluss keine Arbeitserlaubnis

Als weitere Verschärfung sollen ausländische Studierende künftig daran gehindert werden, ohne abgeschlossenes Studium in ein Arbeitsverhältnis zu wechseln und damit ihren Aufenthalt zu verlängern. Angaben der Regierung zufolge, können Studierende aber nach wie vor für zwei Jahre mit dem gleichen Visum im Land bleiben, wenn sie nach dem Studienabschluss eine Anstellung gefunden haben.

Vor dem Parlament sagte die konservative britische Innenministerin Suella Braverman, die Vorschläge fänden die "richtige Balance" und würden dazu beitragen, dass die Migration mittelfristig "auf das Niveau vor der Corona-Pandemie fallen werde". Gegenwind für ihre Pläne bekam Braverman von ihren Kollegen aus dem Finanz- und aus dem Bildungsministerium. Diese verwiesen auf die Fähigkeiten ausländischer Arbeiter und die Einnahmen aus den höheren Studiengebühren, welche die internationalen Studierenden an den britischen Universitäten zahlen müssten.

Migration vor Höhepunkt

Seit dem Brexit hat Großbritannien den visafreien Zuzug von Studierenden aus der Europäischen Union (EU) beendet. Dennoch wird die Migration Schätzungen zufolge in diesem Jahr einen Höhepunkt erreichen.

Unterstützt wurde dieser Trend durch angepasste Visa für Geflüchtete aus der Ukraine, aus Hongkong und Afghanistan. Aber auch viele Studierende, vor allem aus Indien und Nigeria, kamen ins Land. Die unkontrollierte Immigration aus der EU war eines der großen Themen der Brexit-Befürworter im Jahr 2016.

(APA/AFP)

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