Pizzicato

Michl und Michi beim Heurigen

Ein lauschiger Ort in Transdanubien, ein Heuriger in Stammersdorf abseits von Bobo-Chic: ein klandestiner Treffpunkt zweier Wiener SPÖ-Granden, ohne die in der Partei früher nichts lief.

Michael Ludwig: Danke, Michl, dass du Zeit gefunden ist. Du bist ja ein viel beschäftigter Pensionist. Ich komm daher gleich zum Punkt: Wie kommen wir nur wieder aus diesem Schlamassel raus?
Michael Häupl: Michi, gern – auch wenn wir einander nicht immer grün waren. Was und wen genau meinst du denn mit Schlamassel: dich, die Wiener Roten oder die ganze Partei?
Michael Ludwig: Alle miteinander. Da stecken wir jetzt alle drin. So kann das nicht weitergehen. Der aufgeblasene Dosko aus der Puszta und der blauäugige Typ von der Babler-Bewegung: Wie zwei Loks, die aufeinander zurasen. Mir ist total die Kontrolle entglitten.
Michael Häupl: Was du nicht sagst! Dilettantisch, das alles. Vergossene Milch – oder besser: verschüttete Spritzer. Wir brauchen einen dritten Mann, über alle Zweifel erhaben, respektiert und anerkannt, einen Weltklasse-Haberer, wie man bei uns in Ottakring sagt.
Michael Ludwig: Den Fischer-Heinzi? Den Kaiser von Kärnten?
Michael Häupl: Viel besser. Die Lösung sitzt direkt vor dir.
Michael Ludwig: Dass i net gleich drauf gekommen bin.
Michael Häupl: Darauf eine Runde Spritzwein!

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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