Ernährung

Krisensichere Ernährung: Lieber Soja und Linsen als Bio-Fleisch

Österreicher essen im Schnitt drei Mal so viel Fleisch wie die WHO als maximale Menge empfiehlt.
Österreicher essen im Schnitt drei Mal so viel Fleisch wie die WHO als maximale Menge empfiehlt.Die Presse/Clemens Fabry
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Bio ist nicht immer besser. Fleisch aus biologischem Anbau sei aus Sicht des Klimas sowie der Ernährungssicherheit keine gute Wahl, sagt eine neue Studie. Am besten schneiden Soja und Bio-Milch aus dem eigenen Land ab.

Wien. Österreich ist eine Nation der Fleischesser. Am heutigen Donnerstag hat das Land mit 23,4 Kilogramm pro Kopf die maximal empfohlene Jahresration an Fleisch bereits verbraten. Jedes weitere Würstel und Schnitzel ist nicht nur für die Gesundheit abträglich, es ist auch aus Sicht der Versorgungssicherheit und des Klimaschutzes verheerend, so das Ergebnis einer Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) im Auftrag von „Mutter Erde“.

Die Studienautoren rund um Georg Zamecnik haben darin untersucht, wie sich Österreich künftig sicher und klimaschonend mit Proteinen versorgen könnte. Das Ergebnis ist zum Teil ermunternd: So produzieren die heimischen Landwirte bereits viele Nahrungsmittel, die von den Forschern positiv bewertet wurden. Österreich hat etwa die viertgröße Anbaufläche für Soja in der EU.


Bio ist nicht immer die bessere Wahl

Biologische Landwirtschaft ist oft, aber nicht immer die bessere Wahl. So schnitten etwa Fleischprodukte aus biologischer Haltung durch die Bank schlechter ab als vegetarische Eiweißlieferanten aus konventioneller Zucht.

Beim Thema Importabhängigkeit sind auch vegetarische Bio-Protein-Lieferanten im Nachteil gegenüber der konventionellen Konkurrenz aus dem eigenen Land. Eindeutige Gewinner waren Soja und Milchprodukte aus biologischem Anbau.

Das größte Potenzial hätten Hülsenfrüchte, die aus Umweltsicht viele Vorteile mit sich brächten, aber hierzulande bisher kaum angebaut würden, so der Studienautor. Die Eigenproduktion reiche für zwei Tage. Der Rest der noch geringen Menge kommt aus Kanada, China und der Türkei.

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(auer)


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