Porträt

Henry Kissinger, der Jahrhundert-Diplomat wird 100

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Der legendäre Ex-US-Außenminister, Großstratege und Machtpolitiker prägte eine Ära. Kissinger polarisierte wie wenige westliche Chefdiplomaten. Die Weltpolitik treibt den Methusalem weiter um.

Die Sehkraft, das Gehör und die Beine lassen ihn mitunter im Stich, der Intellekt ist aber hellwach, sein Interesse an der Weltpolitik ungebrochen und der Bass mit dem schweren deutschen Akzent markant wie eh und je. Zwei Bücher seien in Planung, und neben den außenpolitischen Krisen von der Ukraine bis Taiwan treibt Henry Kissinger derzeit der Themenkomplex rund um die künstliche Intelligenz um.

Der legendäre Ex-US-Außenminister plädiert inzwischen für einen Nato-Beitritt der Ukraine und spricht von einer „klassischen Vorkriegssituation“ zwischen den USA und China. Das verriet Kissinger anlässlich seines 100. Geburtstags am Samstag den Journalisten des britischen Nachrichtenmagazins „Economist“, die er kürzlich in seinem Büro in der 33. Etage eines Art-déco-Wolkenkratzers im Herzen Manhattans zu einer achtstündigen Tour d'horizon empfing, die er auf zwei Tage aufteilte. Das Gespräch zeigte auf, dass sich sein Blick eher nach vorn richtet als nach hinten – reichlich ungewöhnlich für einen Mann seines Alters.

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