Jetzt will Netflix auch in Österreich das Teilen von Accounts unterbinden. Für Nutzer, die nicht zusammen wohnen, fallen zusätzliche Kosten an. Was bedeutet das konkret?
Netflix macht offenbar ernst: In über hundert Ländern will der Streamingdienst künftig das Teilen von Accounts einschränken. Auch in Österreich und Deutschland. Lange hat Netflix darüber hinweggesehen, dass sich Freunde, Familienmitglieder oder auch Fremde, die nicht im selben Haus wohnen, ein Konto und damit die damit verbundenen Kosten teilen. Nun soll es unterbunden werden. Ab wann und wie genau, ließ man offen.
Warum, ist hingegen kein Geheimnis: Das Unternehmen geht davon aus, dass rund 100 Millionen Haushalte mit „geborgten“ Login-Daten Netflix schauen (bei 232 Millionen zahlenden Kunden). Es gibt sogar Plattformen für das Account-Sharing unter Fremden. Die vielen Netflix-Abo-Gemeinschaften waren dem Dienst nicht immer ein Dorn im Auge. 2016 erklärte der Netflix-CEO Reed Hastings bei der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas noch, dass Account-Sharing „eine positive Sache“ sei: „Wir lieben es, wenn Menschen Netflix teilen, ob sie nun zu zweit auf der Couch sitzen oder zu zehnt“. Auch dass zum Beispiel Kinder, die bereits ausgezogen sind, die Accounts ihrer Eltern mitbenutzen, sei für das Unternehmen damals kein Problem gewesen. „Love is sharing a password“, twitterte Netflix ganz offiziell noch 2017. Der Streamingboom war da noch voll im Gange, die Dienste gaben wie wild Geld für teure Produktionen aus, ohne allzu sehr an Profitabilität denken zu müssen. Mittlerweile ist nicht nur Netflix an den Märkten unter Druck.
Ein Haupt-Netzwerk pro Account
Für Kunden heißt das nun: Wer nicht in einem gemeinsamen Haushalt lebt, soll auch nicht auf einen gemeinsamen Account zugreifen können. Wie das technisch genau kontrolliert werden soll, gibt Netflix nicht preis: Ausgewertet werde eine Kombination aus „IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten“. GPS-Daten würden nicht erfasst.