Der erste offizielle Auftritt von Ron DeSantis als republikanischer Präsidentschaftskandidat auf Twitter war vor allem eins: chaotisch. Über einen alles andere als „historischen Moment“.
Der Twitter-Livestream, in dem Ron DeSantis seine Kandidatur als US-Präsident bekanntgeben will, ist durch und durch roh. Um 18 Uhr US-Ostküstenzeit wollen so viele Leute zuhören, dass die App mehrmals zusammenbricht. Der Moderator schafft es gerade noch, von einem „historischen Moment“ zu sprechen und Twitter-Chef Elon Musk zu rühmen, dann kracht es. Über eine halbe Million Lauschende sind zu viel für Musks Plattform. „Wir schmelzen die Server“, scherzt der Sprecher. 18.15 Uhr, und DeSantis hat noch kein Wort gesagt. Stattdessen wird Warteschleifen-Musik abgespielt. Wenig später wird der Livestream - zu verstehen wie eine Art Telefonkonferenz - als „beendet“ angezeigt.
Kurz vor 18.30 Uhr ist DeSantis dann live, allerdings in einem neuen Twitter-Kanal mit nur 110.000 Zuhörern. Und anstelle eines Gesprächs liest DeSantis eine lange Liste von politischen Schlagworten ab, teilweise wortgleich mit seinem Kampagnenvideo. Es fühlt sich nicht wirklich nach einem „historischen Moment“ an. Es ist eher unterwältigend. „Regierung ist nicht Unterhaltung“, sagt DeSantis, und während das klar als Seitenhieb auf Ex-Präsident Donald Trump gedacht ist, passt es auch zu seiner Erklärung auf Twitter.
