Klimaprotest

Letzte Generation blockiert Südosttangente in Wien

Symbolbild: Südosttangente
Symbolbild: SüdosttangenteDie Presse/Clemens Fabry
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Die Aktivistinnen und Aktivisten forderten auf der Wiener Stadtautobahn „Tempo 100". Die Polizei setzte der Aktion ein Ende. Trotzdem kam es zu einem zwölf Kilometer langen Stau.

Donnerstag früh versuchten Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation“, die Südosttangente (A23) südlich des Verteilerkreises zu blockieren. Die Protestierenden forderten auf der Wiener Stadtautobahn „Tempo 100". Mittlerweile wurde die Aktion wieder aufgelöst.

Die Staus bauten sich laut ÖAMTC im Frühverkehr rasch auf und reichten fast bis nach Wiener Neudorf auf der A2 Südautobahn zurück. Die Länge betrug laut Angaben des ÖAMTC rund zwölf Kilometer. Es kam zu Verzögerungen von 45 Minuten.

Großaufgebot der Polizei

„Die Polizei konnte den notwendigen Protest nur mit einem Großaufgebot vereiteln“, heißt es in einer Aussendung der Demonstranten. „Während die Klimakrise unser Nachbarland Italien verwüstet, setzen Nehammer und Kogler weiter auf leere Überschriften: einen Plan, wie sich die eigenen Klimaziele erreichen lassen, gibt es auch im dritten Jahr dieser Regierung nicht, wird kritisiert.

Die Letzte Generation stellte sich zudem hinter ihre deutschen Kolleginnen und Kollegen. Bei diesen hatten am Mittwoch bundesweit Razzien wegen des Vorwurfs der "Bildung bzw. Unterstützung einer kriminellen Vereinigung" stattgefunden. "Wir stehen in vollster Solidarität zu unserer Schwesterorganisation in Deutschland", hieß es in einem Statement. Erneut werde versucht, friedlichen Protest zu kriminalisieren, so die Bewegung.

15 Hausdurchsuchungen

Die deutschen Behörden waren am Mittwoch gegen die Klimaschutzgruppe Letzte Generation vorgegangen. Rund 170 Beamte durchsuchten ab dem frühen Morgen 15 Wohnungen und Geschäftsräume in sieben Bundesländern. Ermittelt wird gegen sieben Beschuldigte, die zwischen 22 und 38 Jahre alt sind. Zwei der Verdächtigen stehen den Ermittlern zufolge im Verdacht, im April 2022 versucht zu haben, eine Öl-Pipeline in Deutschland zu sabotieren. Angesiedelt sind die Ermittlungen bei der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München betonte aber, dass das nicht bedeute, dass man die Letzte Generation als extremistisch oder terroristisch einstufe.

Auch in Österreich stehen die Mitglieder der Klimaschutzbewegung unter Beobachtung der Staatsschützer. Man wolle sich von den Ermittlungen in Deutschland jedoch nicht abschrecken lassen, wurde betont.

(APA/Red.)


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