Krieg in der Ukraine

"Übergeben Positionen": Wagner-Söldner beginnen mit Abzug aus Bachmut

Wagner-Chef Prigoschin auf einem am 25. Mai veröffentlichten Video - angeblich in Bachmut.
Wagner-Chef Prigoschin auf einem am 25. Mai veröffentlichten Video - angeblich in Bachmut.APA/AFP/TELEGRAM/@concordgroup_o
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Die Söldner sollen in Bachmut von regulären russischen Truppen abgelöst werden. Russland berichtet indes von zwei Ukrainern, die wegen Anschlagsplänen in Russland festgenommen worden sein sollen.

Die russischen Wagner-Söldner haben nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin mit dem Abzug aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut begonnen. Das sagt Prigoschin am Donnerstag in einem Video.

Prigoschin hatte kürzlich den Abzug seiner Söldner aus der Stadt vom 25. Mai bis 1. Juni angekündigt, nachdem er Bachmut für vollständig erobert erklärt hatte. Die Wagner-Söldner sollen demnach dann von regulären russischen Truppen ersetzt werden. Die Ukraine bestreitet, dass russische Truppen Bachmut vollständig eingenommen haben.

„Wir ziehen die Einheiten aus Bachmut ab. Ab heute um fünf Uhr morgens, vom 25. Mai bis zum 1. Juni, werden die meisten Einheiten in rückwärtige Lager verlegen. Wir übergeben unsere Positionen an das Militär“, sagte er.

Drohnen über Kiew und über der Krim

In der vergangenen Nacht hat die Ukraine nach eigenen Angaben 36 Drohnen des Typs Shahed aus iranischer Produktion abgeschossen und damit alle russischen Luftangriffe abgewehrt. "Der Feind setzte 36 Shaheds ein", schreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Ziel der Drohnenangriffe waren der ukrainischen Luftwaffe zufolge militärische Einrichtungen und kritische Infrastruktur im Westen des Landes. Auch im Luftraum um die Hauptstadt Kiew seien mehrere Drohnen abgefangen worden, sagt der Leiter der Kiewer Militärverwaltung. Es war der zwölfte Angriff auf Kiew in diesem Monat.

Auch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sind in der Nacht russischen Angaben zufolge sechs Drohnen abgeschossen worden. Es habe "keine Opfer oder Verletzten" gegeben, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur, Sergej Aksjonow, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram.

Russland: Zwei Ukrainer festgenommen

Nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes wurde zwei Ukrainer festgenommen, die geplant haben sollen, Strommasten von Atomkraftwerken in Russland in die Luft zu jagen. Ihr Ziel war laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA, die Abschaltung der Reaktoren zu bewirken. "Eine Sabotagegruppe des ukrainischen Auslandsgeheimdienstes (...) versuchte, etwa 30 Stromleitungen der Atomkraftwerke in Leningrad und Kalinin zu sprengen", erklärte der FSB.

Unterdessen vermuten die US-Geheimdienste einem Zeitungsbericht zufolge ukrainische Spezialeinheiten hinter einem Drohnenangriff auf den Kreml Anfang des Monats. Sie seien zu dem Schluss gekommen, dass vermutlich Spezialeinheiten des ukrainischen Militärs oder Geheimdienstes dahinter stecken dürften, schreibt die "New York Times". Abgefangene russische und ukrainische Kommunikation habe zu dieser Einschätzung geführt. Die US-Beamten gingen demnach nicht davon aus, dass der ukrainische Präsident Selenskij alle verdeckten Einsätze absegne. Es sei unklar, inwieweit er über solche Einsätze im Voraus informiert sei.

(APA/Reuters/AFP)

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