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Wien Energie macht Klimaziele öffentlich und messbar

Wien Energie will seine Klimaziele nicht nur erreichen, sondern sich auch an Ihnen messen lassen.(c) IMAGO/CHROMORANGE (IMAGO/Weingartner-Foto)
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Der städtische Versorger veröffentlichte die eigenen Nachhaltigkeitsziele im Netz – samt Fortschritt bei der Umsetzung. Es brauche das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG), sagt Wien-Energie-Chef Strebl.

Wien Energie will seine Klimaziele nicht nur erreichen, sondern sich auch an Ihnen messen lassen. Der städtische Versorger veröffentlicht ab sofort auf seiner Homepage ein Dashboard mit Nachhaltigkeitszielen – samt jährlich aktualisiertem Überblick über den eigenen Fortschritt bei der Erreichung. Man gehe damit schon jetzt über die ab 2026 gültige Nachhaltigkeits-Berichtspflicht hinaus, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Wien Energie orientiert sich dabei an den sogenannten Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen, wobei fünf von den 17 derselben besonders im Fokus stehen sollen. Das sind laut dem Versorger: „Maßnahmen zum Klimaschutz“ (SDG 13), „Bezahlbare und Saubere Energie“ (SDG 7), „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ (SDG 11), „Geschlechtergerechtigkeit“ (SDG 5) sowie „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ (SDG 8).

Bis 2040 soll die Treibhausgasbilanz auf netto-null gesenkt werden. Als Zwischenziel hat Wien Energie eine Reduktion von einem Drittel bis 2030 verglichen zu 2019 festgelegt. 2030 sollen die Treibhausgasemissionen von Wien Energie über die gesamte Wertschöpfungskette demnach maximal 4,28 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente betragen. Im vergangenen Jahr betrugen sie 5,58 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente.

Umstellung als „Herkulesaufgabe"

Die Reduktion der Treibhausgasemissionen nennt Wien-Energie-Chef Michael Strebl eine „Herkulesaufgabe, an der wir mit aller Kraft arbeiten.“ Man setze in allen relevanten Bereichen Maßnahmen, um den Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu schaffen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit der Wienerinnen und Wiener zu garantieren, versicherte er.

Der wichtigste aber nicht der einzige Hebel sei dabei der Ausbau der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung. Damit die Energiewende gelingt, seien aber auch Kooperationen entscheidend, so Wien Energie. Man möchte die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Start-ups, Organisationen und Einrichtungen stark ausbauen.

1,8 Milliarden für Erneuerbaren-Ausbau

Die Nachhaltigkeitsziele schlagen sich freilich auch in der Wirtschaftsplanung des Unternehmens wieder. Der Versorger, der im Vorjahr aufgrund der volatilen Strompreise kurzzeitig in Liquiditätsschwierigkeiten gekommen war, will den Umsatz mit „besonders zukunftsfähigen Produkten“ von 2019 bis 2030 etwa versiebenfachen.

Der Wiener Versorger hat für den Erneuerbaren-Ausbau - also sowohl für die Erzeugung als auch für die Verteilung - für die kommenden fünf Jahre insgesamt 1,8 Milliarden Euro budgetiert. Entscheidend für die grüne Wende, sei aber vor allem der eigene Wille, so Strebl. Wobei auch die Rahmenbedingungen wichtig seien. „Wir haben noch kein Erneuerbare-Wärme-Gesetz“, sagte der Wien-Energie-Chef mit Blick auf das aktuell von der SPÖ blockierte Gesetz. (luis)


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