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Austrian Health Forum

„Wir schaffen das nur gemeinsam!“

Bei der 4. Auflage des Austrian Health Forum waren Mitte Mai über 360 Akteur:innen aus allen Bereichen des Gesundheitswesens zu Gast.
Bei der 4. Auflage des Austrian Health Forum waren Mitte Mai über 360 Akteur:innen aus allen Bereichen des Gesundheitswesens zu Gast.Harald Steiner
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AHF-Schladming 2023. Wie krank ist das Gesundheitswesen? Braucht es eine Reform oder gar eine Revolution? Fest steht, dass für ein Patient:innen-orientiertes, zukunftsfittes System alle an einem Strang ziehen müssen.

Zu wenige Ärzt:innen und Berichte von Patient:innen, die in Spitälern auf Gangbetten liegen, so es überhaupt noch Betten gibt; zu wenige Pfleger:innen, um die von der Demografie befeuerte Entwicklung in den Griff zu bekommen und die steigende Anzahl an älteren Menschen zu betreuen; fehlende Arzneimittel in den Apotheken – ist das Gesundheitssystem in Österreich krank geworden? Fakt ist, dass die medial kolportierte Diagnose auch in der breiten Öffentlichkeit angekommen ist. Eine Umfrage des Wiener Markt- und Meinungsforschungsinstituts Demox Research von April 2023 ergab, dass sechs von zehn der 1000 repräsentativ ausgewählten Österreicher:innen der Meinung sind, dass sich die Gesundheitsversorgung im Land verschlechtert hat.

„Die traditionell hohe Zufriedenheit der Menschen in Österreich mit ihrem Gesundheitssystem hat erstmals tiefe Kratzer bekommen“, attestiert Christoph Hörhan, Initiator des Austrian Health Forum (AHF), das vom 11. bis 13. Mai stattfand.

Zusammen arbeiten

Über 360 Vordenker:innen aus dem Gesundheitsbereich waren dem Ruf nach Schladming gefolgt, von Gesundheitslandesrät:innen wie Juliane Bogner-Strauß (Steiermark), Cornelia Hagele (Tirol), Martina Rüscher (Vorarlberg) und Christian Stöckl (Salzburg) über die Spitzen der Sozialversicherung und die Präsident:innen von Ärztekammer und Apothekerkammer bis hin zu renommierten Ärzt:innen und Wissenschafter:innen, Patient:innenvertreter:innen sowie hochkarätigen Protagonisten der Start-up-Szene, Industrie und Bundes- und Landesverwaltung. „Nur durch einen Dialog auf Augenhöhe können wir tragfähige Lösungen finden und rechtzeitig gegensteuern. Die breite Beteiligung gibt uns die Chance, das am AHF-Schladming zu ermöglichen“, erklärt Hörhan die Idee hinter dem Netzwerktreffen auf höchster Ebene.

„Wir dürfen uns das Gesundheitssystem nicht krank reden lassen, müssen uns aber den großen Herausforderungen stellen, die von unbesetzten Kassenstellen über Personalmangel im Pflegebereich bis hin zur Überlastung der Spitäler reichen“, lautete der erste Befund von Sektionschefin Meinhild Hausreither, die das AHF in Vertretung von Bundesminister Johannes Rauch mit einem lösungsorientierten Statement eröffnete und dabei den Stellenwert der Zusammenarbeit aller Akteur:innen betonte: „Es braucht eine Vielzahl an Maßnahmen sowie eine langfristige Verbesserung der Arbeitsbedingungen – vor allem im niedergelassenen Bereich und der Pflege, um das österreichische Gesundheitssystem zukunftsfit zu machen. Damit das gelingt, müssen alle Beteiligten eng zusammenarbeiten.“

Blick über den Tellerrand

Frei nach dem Motto „Durchs Reden kommen die Leut’ zusammen“ stand das AHF-Schladming in der Folge drei Tage lang im Zeichen von Fachvorträgen, Paneldiskussionen, Workshops und unzähligen Gesprächen auf und abseits der Bühne. Dabei wurde im Sinne einer ganzheitlichen Herangehensweise nicht darauf vergessen, in Form von Keynotes einen Blick über den Tellerrand des Gesundheitswesens zu werfen.

So analysierte FASresearch CEO Harald Katzmair Systemveränderungen aus Sicht eines Netzwerkexperten und kam dabei zum Schluss: „Um den gordischen Knoten einer Reform zu lockern, müssen die Akteur:innen zuerst in ihren eigenen Organisationen Blockaden lösen und damit dem ehernen Beziehungsgesetz Tribut zollen. Denn es gilt: Die Qualität der Beziehungen nach außen wird durch die Qualität der Beziehung nach innen mit uns selbst definiert.“

Philosophin Lisz Hirn warf ihrerseits einen Blick auf die Vordenker:innen der Menschheit in Sachen Fürsorge und thematisierte dabei das Gewicht eines sozialen Zusammenhalts und einer Haltung zur Erde, die das Ziel verfolgen muss, wieder Boden unter den Füßen zu spüren. Neurowissenschaftlerin und Psychologin Tania Singer, wissenschaftliche Leiterin der Max-Planck-Forschungsgruppe Soziale Neurowissenschaften, nutzte wiederum ihre Keynote, um Forschungsergebnisse zum Thema des „sozialen Gehirns“ kundzutun. „Die Abwesenheit von Mitgefühl ist die Ursache für die meisten unserer derzeitigen globalen Probleme“, sagte Singer und zeigte in ihrem Vortrag zugleich wissenschaftlich abgesicherte Möglichkeiten auf, Empathie, Mitgefühl und kognitive soziale Kompetenzen zu trainieren.

Die Idee, gegensätzliche Positionen mit Empathie zu betrachten, um frische Einsichten und neue Lösungswege gemeinsam zu erarbeiten, verfolgte man beim AHF-Schladming auch mit der Art des Kongressdesigns.

Fokus auf Interaktion

So kamen unterschiedliche Kreativ- und Moderationstechniken zum Einsatz – von der Rucksackwanderung auf der Bühne bis zum Basteln mit Botschaften auf Legosteinen –, die bei der Entwicklung politisch umsetzbarer Lösungen helfen und die Teilnehmer:innen je nach gemeinsamen Interessen vernetzen sollten. Zielsetzung war es dabei laut Initiator Hörhan, mithilfe der Expertise der Teilnehmer:innen gemeinsam mit den Entscheidungsträger:innen inspirierende Ideen zu entwickeln und Netzwerke für deren Verwirklichung zu bilden.

In diesem Sinne lag einer der Schwerpunkte auf der Abhaltung von sechs Workshops, die den Begriff Interaktion mit Leben füllten. Die Themen waren breit gestreut. Die Palette der Überschriften reichte von „Raus aus dem Laybyrinth – Modelle und Wege für chronische Patient:innen“ über „Patient:innenbeteiligung – Der verborgene Schatz im Gesundheitsdschungel“ bis hin zu „Onkologisch Nachsorge – eine chronische Herausforderung“ oder „Die neue Weltsprache Daten – wie durch Demokratisierung von Datennutzung Mehrwert für Bürger:innen geschaffen wird“. Zwei weitere Schwerpunkte lagen auf „Pflege 2.0 – Erfolgsfaktoren und gemeinsame Lösungen“ und „Digitale Gesundheitsanwendungen – vertrauenswürdig, vernetzt, versorgungsrelevant“.

Einigkeit herrschte bei allen Expert:innen, was das Fazit aus den gemeinsamen Tagen beim AHF in Schladming betraf. Das klare Ziel im Gesundheitswesen laute, dass Menschen mehr Lebensjahre bei guter Gesundheit verbringen können und es eine ebenso verlässliche wie leistbare State-of-the-Art-Versorgung für alle geben müsse. Nachdem die Ressourcen begrenzt sind und die Herausforderungen durch demografische Entwicklungen noch größer werden, braucht es eine Verstärkung im Bereich der Prävention, aber auch bessere Strukturen und mehr ­Kooperation im System. Und eines, so die Fachleute unisono, müsse ­dabei klar sein: „Wir schaffen das nur ­gemeinsam.“

Über Austrian Health Forum

Das „Who’s Who“ der Gesundheitsbranche versammelt sich beim Austrian Health Forum in Schladming. Renommierte Expert:innen und Vertreter:innen aus allen Bereichen diskutieren, wie ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem für Österreich aussehen könnte.

Nächstes AHF-Schladming: 23.–25. Mai 2024, congress Schladming

DIe AHF-Partner 2023

Das Austrian Health Forum dankt folgenden Partnern für ihre Unterstützung:

  • Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
  • Bristol Myers Squibb
  • Caritas der Erzdiözese Wien
  • Gesundheitsfonds Steiermark
  • ITSV GmbH
  • Joanneum Research
  • Medtronic
  • Novartis
  • Österreichische Gesundheitskasse
  • Roche Austria
  • Sanofi
  • Schiefer Rechtsanwälte
  • Vinzenz Gruppe

Information

Der Beitrag beruht auf einer Medienkooperation mit der „Presse“ und ist mit finanzieller Unterstützung des Austrian Health Forum ­entstanden.


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